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Küssen verboten! Ein kleiner „Reise-Helfer“ für einen gelungenen Urlaub
Endlich ist es wieder soweit. Wir sind schon mittendrin – in der wohlverdienten Reisezeit. Reisepass, Tickets, Portemonnaie und Sonnencreme. Haben Sie auch sicher nichts vergessen?
Wenn Sie Ihren Urlaub planen, macht es jedoch Sinn, sich über mehr als die üblichen Sachen Gedanken zu machen. Andere Länder, andere Sitten. In fernen Ländern müssen Sie mit anderen Verhaltensweisen rechnen, als sie in der so vertrauten Bundesrepublik üblich sind. Und um in komische Situationen zu geraten, müssen diese Länder gar nicht so fern sein. Bei der Kommunikation, beim Essen, in der Öffentlichkeit und an religiösen Orten gibt es wichtige Dinge zu beachten.
Wir möchten Ihnen ein paar Zeilen mit auf die Reise geben, die es sich zu lesen lohnt – damit der Urlaub nicht zum Reinfall wird und Sie unangenehmen Situationen aus dem Weg gehen.
Haben Sie sich etwa schon einmal gefragt, warum man bei unseren nordischen Nachbarn in Dänemark schräg angeguckt wird, wenn man mit einer Deutschland-Flagge am Auto ganz unschuldig durch die Straßen fährt? Wir sind zwar Weltmeister, doch dort ist es gesetzlich verboten, eine andere Flagge als die eigene, eine skandinavische, oder die der EU zu hissen. Hat ein Polizist einen schlechten Tag, ist es gut möglich, dass Sie sich einen Strafzettel einheimsen.
Abgesehen von den geschriebenen Gesetzen gibt es auch eine Vielzahl von Verhaltensgesetzen. Beispielsweise ist in weiten Teilen Südamerikas und Südeuropas die Siesta ein schon fast heiliges Gut, welches die Menschen, besonders auch wegen der hohen Temperaturen am Nachmittag, sehr zu schätzen wissen. Sie sollten bei Ihrem Aufenthalt in diesen Ländern darauf Rücksicht nehmen und jeglichen privaten Besuch zwischen 13:00 und 17:00 Uhr vermeiden. Südländer haben eine andere innere Uhr als wir „Teutonen“. So wird in der Regel zwischen 14:00 und 17:00 Uhr zu Mittag gegessen. Das Abendessen findet selten vor 21:00 Uhr statt. In Spanien ist es auch beispielsweise normal um 24:00 Uhr noch ein frischgekochtes Essen in einem Restaurant serviert zu bekommen. Auch sonst sind Angehörige der romanischen Völker den Deutschen in vielen Dingen verschieden. Lautes Reden, Unterbrechungen, paralleles Sprechen sowie lange Blickkontakte sind Behavioreme, welche sie signifikant von uns unterscheiden. Haben Sie in diesen Ländern auch keine Berührungsängste! Die Menschen dort sind es gewohnt, sich zu berühren und beim Reden nahe beieinander zu stehen. Davon sollten Sie sich nicht irritieren lassen oder es gar als anmaßend empfinden.
Der Sommer lässt heuer in Deutschland zu wünschen übrig. Regen, Kälte, Wind. Da wünscht man sich doch nichts lieber als im heißen Dubai gleich die Schuhe auszuziehen und barfuß zu laufen. Auch wenn die Sommerhitze dazu einlädt – in vielen Ländern der Welt, besonders im arabischen und asiatischen Raum, gelten die Fußsohlen aber als unrein. Bereits Buddha lehrte schon, dass die Füße der niederste Teil des Körpers sind – physisch und spirituell. Wenn Sie sich also hinsetzen, achten Sie bitte darauf, nicht mit der Fußsohle in Richtung Menschen zu zeigen. Das wäre eine grobe Beleidigung. Im Gegensatz zu den „niederen“ Füßen ist der Kopf des Menschen im wahrsten Sinne des Wortes „das Höchste“. Laut Buddha sitzt dort auch die Seele des Menschen, der Kopf ist heilig. In südostasiatischen Ländern sollten Sie daher niemanden den Kopf tätscheln oder ihn anderweitig berühren, denn damit entweihen Sie die Seele. Wenn also ein offener Südeuropäer ohne Berührungsängste beispielsweise einer Koreanerin, den bei ihnen üblichen Begrüßungskuss auf die linke und die rechte Wange geben will, wird er möglicherweise auf Unverständnis stoßen.
Geht es um das köstliche Essen in Nah- und Fernost, müssen besonders Linkshänder Acht geben. In großen Teilen Asiens, ganz besonders in Indien, gilt die linke Hand als unrein, denn sie wird nur auf der Toilette benutzt. Die Norm ist also, alles andere – Essen, Händeschütteln, etc. – mit der rechten Hand zu erledigen. Auch in arabischen Ländern wird mit rechts gegessen, denn schon im Koran steht „Der Teufel isst und trinkt mit links.“
Wie Sie sehen, gibt es eine Reihe von Handlungsmustern, die sich von unseren unterscheiden. Fremde Räume – auch Gasthäuser und Tempel – betritt man in Japan grundsätzlich ohne Straßenschuhe. Gute Manieren beweist auch, wer beim Tee um eine zweite Schale bittet. Wollen Sie dem Gastgeber ein Geschenk machen, überreichen Sie es erst beim Abschied. Stellen Sie sich ebenso darauf ein, dass ihr Geschenk fürs Erste nicht angenommen wird. Bieten Sie weiter an und bleiben Sie ruhig hartnäckig. Erst nach einigen Malen “Nein” wird Ihr Geschenk mit großer Freude entgegengenommen werden.
Bescheidenes und ruhiges Verhalten an religiösen Orten sollte selbstverständlich sein – als Zeichen von Respekt gegenüber betenden Gläubigen und der Religion selbst. Gehen Sie auch nicht mit kurzer Hose, Minirock oder besonders tiefem Ausschnitt in Kirchen, Moscheen oder andere Gotteshäuser. Sind sie in christlich-orthodoxen Ländern unterwegs, etwa in Russland, der Ukraine oder auf dem Balkan, denken Sie daran als Frau Ihr Haupt mit einem Tuch zu bedecken. Vor touristisch bekannten Kirchen kann man diese Tücher oft direkt vor der Eingangspforte ausleihen, sollte dies jedoch nicht der Fall sein, denken Sie daran, eines mitzunehmen.
Verliebt auf Reisen? Wenn Sie als verliebtes Päärchen in einem islamischen Land, wie zum Beispiel den Vereinigten Arabischen Emiraten, Urlaub machen wollen, dann seien Sie mit offenen Liebesbekundungen äußerst vorsichtig. Küssen, ja sogar Umarmen in der Öffentlichkeit, kann eine Geldstrafe bis hin zu einer mehrjährigen Gefängnisstrafe nach sich ziehen. Seien sie Sich auch darüber bewusst, dass Alkoholkonsum in diesen Ländern, aber auch fast überall in den Vereinigten Staaten sowie in vielen Teilen Osteuropas und anderen Ländern, an öffentlichen Plätzen verboten ist. Der Konsum von gewissen Medikamenten, weichen und natürlich auch harten Drogen ist in den meisten Staaten allgemein verboten. Besondere Vorsicht ist diesbezüglich vor allem in islamischen Ländern und Südostasien geboten. Dort kann der Besitz von bereits geringen Mengen, welcher in Deutschland mit einer Geldstrafe sanktioniert wird, bereits eine langjährige Haftstrafe oder sogar die Todesstrafe bedeuten.
Machen Sie sich also über die Rechtslage ihres Urlaubslandes schlau und informieren Sie sich besser im Vorhinein über das dortige Norm- und Regelsystem. Achten Sie ganz bewusst auf die kulturellen Gegebenheiten und passen Sie sich dem Gastland an. So wird Ihre Reise bestimmt nicht zum Fauxpas.
Wir wünschen Ihnen einen erholsamen Urlaub und eindrucksvolle Momente an Ihrem Wunschreiseziel!