Archive for May 2016
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
Erfahrungsberichte
Heutzutage gibt es viele Möglichkeiten, günstig ins Ausland zu fahren: Ob Work & Travel, ein Praktikum, als Au-Pair, ein Auslandssemester oder zu Recherchearbeiten auf Grund der Doktorarbeit – junge Leute bereisen die ganze Welt und verbinden die Arbeit mit dem Erleben von verschiedensten Kulturen.
Wir haben junge Menschen zu ihren Auslandsaufenthalten, die länger als drei Monate dauerten, über ihre bemerkenswertesten Erlebnisse, Klischees über das Land und Dinge, die sie im Nachhinein an Deutschland schätzen gelernt haben, befragt und spannende und interessante individuelle Antworten erhalten!
Tauchen Sie ein in verschiedenste Kulturen der Kontinente Asien, Australien, Europa, Nord-, Mittel und Südamerika erfahren Sie, wie die einzelnen Länder und Kulturen wirklich sind.
Alle Erfahrungsberichte:
• Australien
• Asien (Russland, Vietnam)
• Europa (Belgien, England, Frankreich, Spanien)
• Nordamerika/USA (Alaska, Kalifornien, South Dakota)
• Südamerika (Brasilien, Ecuador, Kolumbien, Mexiko)
Australien:
Eins kann man mit Sicherheit sagen: Australier haben eine offene und lockere Art!
„Die Australier nennen ihr Land ja nicht umsonst lucky country“ | „Die Australier sind sehr lockere Menschen, die viele Dinge mit Humor sehen“ | „No worries, mate!“ |
Julika (23, 10 Monate Work & Travel) | Laura (20, Gold Coast, 5 Monate Auslandssemester) | Leonie (22, Perth, 8 Monate Au-Pair) |
Ganzer Bericht |
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Asien:
Größtes Land der Welt? – Russland!
Vietnam! – Eins der Länder, das am meisten Reis exportiert.
Russland |
Vietnam |
„Ich habe die Gastfreundlichkeit geliebt“ | „Man muss unendlich viel Geduld mitbringen“ |
Magali (24, Moskau, 5 Monate, Auslandssemester) | Jöran (28, Hanoi & Ho Chi Minh City, 5 Monate, Doktorarbeit) |
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USA
Das Land der Träume – alle Klischees bewahrheitet.
Alaska |
Kalifornien |
South Dakota |
“Was wahr ist, dass Amerikaner alles in XXL kaufen” | “Amerika, als Mittelpunkt der Welt” | “nur 8 Dollar für meinen Führerschein bezahlt” |
Catherine (21, Anchorage, 5 Monate Praktikum) | Stephanie (25, San Francisco, 5 Monate Auslandssemester) | Donya (25, Sioux Falls, 10 Monate, Schüleraustausch) |
Ganzer Bericht |
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Südamerika
Genieße das Leben, denn man lebt nur einmal.
Brasilien | Ecuador | Kolumbien | Mexiko |
“sie lieben Caipirinha, Samba und Feiern” | “einfach in den Tag hineinleben” | “zeige nicht was du hast” |
“Aus reiner Höflichkeit sagen die Mexikaner eine Verabredung nicht ab, sondern kommen einfach nicht.” |
Tolou (23, Rio de Janeiro, 5 Monate Praktikum) | Elena (21, Santo Domingo, 10 Monate Frewilligendienst) | Tobi (21, Barranquilla, 6 Monate Ausladsstudium) | Malena (21, Puebla, 1 Jahr Auslandsstudium) |
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Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
Europa
Kein großer Kontinent, aber verschiedenste Nachbarn!
England |
Tschechien |
England |
“Jeder fragt dich, wie es dir geht, aber niemand will es wissen.” |
“Hier werden die Dinge oft nicht so ernst gesehen” |
„Grundsätzlich ist man positiv überrascht“ |
Linda (25, London, 10 Monate Aupair) | Rebecca (21, Prag, Studium, seit 7 Monaten) | Simon (23, Cold Ash, 8 Monate Besuch eines Internats) |
Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
Insel La Réunion (Frankreich) |
“Regelmäßige Geschmacksexplosionen sind Normalität” |
Olivia (21, Saint-Gilles Les Bains, 1 1/2 Jahre Aupair und Arbeiten) |
Ganzer Bericht |
Belgien |
Spanien |
Frankreich |
“Alles etwas lockerer sehen” |
“Ich habe mich gerne an die Siesta gewöhnt” |
“Dem gemeinsamen Essen wird ein höherer Wert zugeteilt.” |
Melanie (26, Namur und Lanaken, 1 Jahr Freiwilligendienst, Aupair) | Magali (24, Ronda, 10 Monate Schüleraustausch) | Nelli (Toulouse, 6 Monate Praktikum) |
Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
Ganzer Bericht |
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Das Team von culture.communication bedankt sich ganz herzlich bei allen, die ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit uns und der Welt teilen: B. Gautel, L. Runge, J. Wank, L. Dobewall, J. Wrana, C. Ulmer, D. Ghaidar, T. Karrer, T. Maslahati, E. Wisbach, M. Pichler, L. Scheffler, R. Jacob, S. Jacob, O. Braunholz, N. Knittel , M. Landthaler und S. Annies.
Es hat sehr viel Spaß gemacht, individuelle Geschichten und Eindrücke zu lesen bzw. zu hören!
Danke 🙂
Autorin: Magali Wrana
Insel La Réunion – Frankreich – Olivia
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Regelmäßige Geschmacksexplosionen sind Normalität”
Olivia (21, Saint-Gilles Les Bains, 1 1/2 Jahre Aupair und Kellnerin in einem Restaurant)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der auf La Réunion.“?
“Ein konkretes Erlebnis habe ich eigentlich nicht in Erinnerung behalten, aber einen allgemeinen Eindruck. Schon bzgl. kulinarischer Eigenheiten habe ich einige Unterschiede feststellen können: Die reunionäsische Küche hat viele kräftige Gewürze und vor allem Schärfe im Angebot. Regelmäßige Geschmacksexplosionen sind Normalität. Die deutsche Küche schmeckt dagegen ziemlich fad. Auch die Essgewohnheiten sind teils anders: Während der Deutsche nur noch mancherorts zu genauen Uhrzeiten isst, stellt man auf La Réunion, wie auch in Frankreich, fest, dass man nach 12h mittags oft keine Speisen mehr zum Mitnehmen bekommt. Die Foodtrucks bzw. Mitnehm-Restaurants sind bis 13h entweder ausverkauft oder schon geschlossen.
Des Weiteren ist mir ziemlich schnell aufgefallen, dass Reunionäsen in der Regel viel offener und toleranter sind als der Durchschnittsdeutsche, und dies auf allen Ebenen: Freundschaften entstehen über alle Generation und Kulturgruppen hinweg, hier spielt es keine Rolle, wie alt man ist, geschweige denn, woher man kommt. Dies spiegelt sich auch in der Festivität wieder, nach einem langen Arbeitstag trifft man sich noch mit Freunden oder geht mit der Familie aus anstatt nur zu Hause bleiben. Das soziale Leben findet in größerem Rahmen als in Deutschland und draußen statt.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“An Deutschland habe ich vor allem das gut ausgebaute Netz der öffentlichen Verkehrsmittel und deren Verlässlichkeit zu schätzen gelernt.
Auch die Jahreszeiten und selbst den vorher verhassten langen Winter, mag ich jetzt doch ganz gerne. Auf La Réunion sind kaum Unterschiede zwischen den Jahreszeiten festzustellen, es ist fast das ganze Jahr durchgängig einfach nur warm und schwül. Da vergisst man schnell die Zeit und lässt sich von der Gelassenheit der anderen treiben. Am Ende meines Aufenthalts stand ich da, sollte in meinen Flieger steigen und habe mich gefragt, wo die ganze Zeit hin verschwunden ist.”
Was könnten sich die Deutschen von den Reunionäsen abschauen?
“Ich finde die Deutschen könnten sich nichtsdestotrotz ein bisschen von der Gelassenheit der Reunionäsen abschauen und einfach leben ohne sich ständig nur dem Karrieredruck hinzugeben und in den ermüdenden grauen Alltagstrott zu verfallen. Es sollten mehr Feste gefeiert und gemütliche Abende unter Freunden verbracht werden.
Und die oben schon erwähnte Offenheit gegenüber allen Menschen fehlt mir auch noch in Deutschland. Ich habe zwar den Eindruck, dass sie vor allem bei den jüngeren Generationen immer stärker zunimmt, aber so allgegenwärtig wie auf der Insel ist sie noch lange nicht.”
Haben sich die Klischees über La Réunion bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders als allgemein angenommen?
“Ja, tatsächlich habe ich feststellen können, dass den Franzosen – selbst Übersee – das Baguette sehr am Herzen liegt und das Grundnahrungsmittel für viele darstellt. Morgens in den Kaffee getunkt oder mit Marmelade beschmiert, mittags als Sandwich und abends als Beilage zum Essen.
Auch die Liebe zur eigenen Sprache und die Diskussionsfreude habe ich immer wieder wahrnehmen können. Egal wie banal eine Tatsache oder ein Erlebnis ist, mit den tollsten französischen Wörtern wird sie ausgeschmückt und bis ins kleinste Detail mit den Umstehenden diskutiert.”
#Erfahrungsbericht #Ausland #Aupair #LaRéunion #Frankreich #Übersee #interkulturell #KulturelleErfahrungen
Autorin: Magali Wrana
Frankreich – Toulouse – Nelli
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Dem gemeinsamen Essen wird ein höherer Wert zugeteilt.”
Nelli (24, Toulouse, 6 Monate, Praktikum an einer Gesamtschule)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der französischen Kultur“?
“Dem gemeinsamen Essen wird ein höherer Wert zugeteilt. In Deutschland gehört die Nahrungsaufnahme einfach dazu und wird schnell erledigt. In Frankreich hingegen nimmt man sich für das Essen in geselliger Runde mehr Zeit. Zudem gehört es zum Gemeinschaftsleben, um soziale Kontakte zu pflegen, dazu und wird als Genuss empfunden.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Das direkte Ansprechen von Anliegen.”
Was könnten sich die Deutschen von der französischen Kultur abschauen?
“Sich mehr Zeit für das gemeinsame Essen nehmen und dieses mehr genießen.”
Haben sich die Klischees über Frankreich bewahrheitet?
“Das Klischee, dass Franzosen und Französinnen verschlossen gegenüber Neuem und Unbekanntem sind, hat sich vor allem in kulinarischer Hinsicht für mich bestätigt.”
#Erfahrungsbericht #Reise #Interkulturell #Frankreich #Ausland #Auslandserfahrung #KulturelleErfahrungen
Autorin: Magali Wrana
Spanien – Ronda – Magali
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Ich habe mich gerne an die Siesta gewöhnt”
Magali (24, Ronda, 10 Monate Schüleraustausch)
Wie unterscheiden sich die spanische und die deutsche Kultur?
“Die Spanier sind einfach viel fröhlicher und ständig draußen, mit Freunden etwas trinken. Sie genießen einfach ihr Leben, auch wenn die Wirtschaftskrise bemerkbar ist.
Wir Deutschen hingegen, sind meistens drinnen im Haus und machen es uns dort gemütlich. Freunde einzuladen ist bei uns normal, was bei den Spaniern eher selten vorkommt. Man trifft sich einfach draußen.
Natürlich flirten die Spanier auch viel mehr als die Deutschen. Die Leute sind einfach offener!
Spanier planen nicht gerne, so wie wir Deutschen. Bei ihnen ist alles immer sehr spontan!”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Ich habe sehr das deutsche Essen und vor allem Schwarzbrot vermisst. Die Spanier essen bekanntlich nur Weißbrot. Auch habe ich eine ganz normale Heizung vermisst! Ich war in drei Unterkünften und habe allgemein mitbekommen, dass die Spanier keine Heizungen haben, da es nur für 2-3 Monate im Jahr kalt ist. Den Rest des Jahres benötigt man keine Heizung, aber diese Wintermonate ohne Heizung sind dann doch unerträglich kalt. Es gibt dann nur mobile Heizstrahler, die in einigen Räumen oder in der Schule aufgestellt werden oder man sitzt unter Decken. Schön fand ich aber die Idee, dass unter dem Wohnzimmer- bzw. Esstisch immer eine Heizung war und der Tisch war von einer Decke bedeckt. So kam man immer dort zusammen, weil es dort am Tisch unter der Decke schön warm war. Gleichzeitig war die Familie dann immer zusammen.”
Welche Eigenschaften sollte es Deiner Meinung nach auch in Deutschland geben, die du bei deinem Auslandsaufenthalt in Spanien erfahren hast?
“Ich finde, wir Deutschen sollten fröhlicher und glücklicher sein. Geld und Arbeit sind nicht alles. Man sollte mehr mit Freunden unternehmen und einfach das Leben genießen. Unser Leben wird immer stressiger, da wir leider eine Leistungsgesellschaft sind.
Ich finde, dass Spanien noch viel mehr kulturelle Traditionen hat, wie z.B. „La Proseción“ an Ostern, „La Feria“, bei der die Frauen die schönen Flamenco-Kleider mit einer Blume im Haar tragen, Tänze wie Flamenco, die Kinder schon von klein auf lernen. Solche Traditionen kann man mit dem Oktoberfest in München oder mit dem Karneval in Köln meiner Meinung nach nicht wirklich vergleichen.”
Haben sich die Klischees über Spanien bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders, als allgemein angenommen?
“Siesta wird vor allem in den Sommermonaten gemacht. Ich habe mich gerne daran gewöhnt, da es herrlich ist, sich nach dem Mittagessen ein Nickerchen zu gönnen. Zwischen 13 und 15 Uhr haben dann auch alle Geschäfte geschlossen.
Die Unpünktlichkeit, von der in Spanien häufig ausgegangen wird, kann ich nicht bestätigen.
Spanier sind eindeutig temperamentvoller (am Essenstisch redet jeder gleichzeitig und mit lauter Stimme), romantischer und flirten unheimlich viel.”
#Erfahrungsbericht #Reise #Spanien #Interkulturell #KulturelleErfahrungen #Ausland #Schüleraustausch
Autorin: Magali Wrana
Belgien – Namur und Lanaken – Melanie
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Alles etwas lockerer sehen”
Melanie (26, Namur und Lanaken, jeweils 6 Monate, europäischer Freiwilligendienst im Altenheim, Aupair)
Ist dir ein kultureller Unterschied zwischen Deutschland und Belgien aufgefallen?
“Meine Aupairmutter hatte immer die Tatsache verteidigt, warum ihr 2-jähriger Sohn noch zuhause ist und noch nicht in den Kindergarten geht (sie meinte immer sie möchte ihn nicht wie seine anderen beiden Geschwister so schnell in den Kindergarten schicken). Irgendwann hatte ich nachgefragt, warum sie das immer wieder anspricht und da hatte sie erzählt, dass es eigentlich normal ist, dass in Belgien Kinder ab einem halben Jahr in eine Krippe oder zur Tagesmutter gebracht werden und die Mutter wieder das Arbeiten beginnt. Wenn man das Kind länger zuhause lässt (also z.B. mit 2 noch keinen Kindergarten/Krippe besucht) heißt es in Belgien man würde das Kind den sozialen Kontakten entziehen und das Kind könnte sich später nicht so gut in die Gesellschaft integrieren. In Deutschland muss man im Gegensatz dazu eher damit rechnen, dass man als “Rabenmutter” gilt, wenn man sein Kind in die Krippe bringt und wieder ins Berufsleben einsteigt.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Ich schätze besonders, dass die Menschen in Deutschland ausgemachte Termine eher einhalten (oder zumindest absagen, falls etwas dazwischen kommt).”
Was könnten sich die Deutschen von der belgischen Kultur abschauen?
“Alles etwas lockerer sehen ;)”
#Erfahrungbericht #Belgien #Reise #Interkulturell #KulturelleErfahrungen #Aupair #Ausland
Autorin: Magali Wrana
Tschechien – Prag – Rebecca
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Hier werden die Dinge oft nicht so ernst gesehen”
Rebecca (21, Prag, Studium, seit 7 Monaten)
Wie hast du gemerkt, dass sich das tschechische Volk von den Deutschen unterscheidet?
“Bei der Pünktlichkeit der Menschen hier. Die Tschechen sind leider nicht so ganz an die gute alte „Zucht und Ordnung“ Deutschlands gewöhnt 😀 (In Deutschland sind Straßenbahnen, Busse und Professoren eigentlich immer pünktlich) Öffentliche Plätze werden hier auch oft nicht so sauber gehalten, wie wir es von deutschen Plätzen gewohnt sind. (Öffentliche Toiletten sind hier nicht gerade ein Traum)”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
– “Das deutsche Essen (hier wird sehr viel Suppe mit Fleisch oder Pilzgerichte gegessen :D)
– Die Freundlichkeit der Menschen. ( hier wirken viele Menschen auf den ersten Blick oft ziemlich reserviert)
-Die Ordnung in Deutschland, weil so gut wie alles festgelegt und geregelt ist und man genau weiß wie der Hase läuft. 😀 In Tschechien (wie auch in vielen anderen Kulturen) leider ganz anders. Hier werden die Dinge oft nicht so ernst gesehen oder einfach nach Lust und Laune gemacht.
Gibt es etwas aus Tschechien, das du gerne auch in Deutschland so haben würdest?
“Ich bin eigentlich im Großen und Ganzen mit Deutschland sehr zufrieden und habe seit meinem Aufenthalt eher viele Sachen gefunden, mit denen ich so in Deutschland nicht klar kommen würde. 😀 Allerdings sind hier die Lebenshaltungskosten (vor allem Miete etc.) sehr gering und Nahrungsmittel (besonders Alkohol) bekommt man fast umsonst. Das wäre natürlich toll wenn es das in Deutschland auch geben würde. ;)”
Stimmen die Klischees über Tschechien?
“Aufgefallen ist mir, dass es hier sehr viele Prostituierte gibt. (Soll ja so ein Klischee über slawische Völker sein) 😀 Außerdem sagt man den Tschechen ja nach sie würden viel Bier trinken, was sich tatsächlich als wahr herausgestellt hat. 😀 (Bei dem Preis für Alkoholische Getränke aber auch irgendwie verständlich)”
#Erfahrungsbericht #Reise #Ausland #Tschechien #Prag #StudiumImAusland # Auslandserfahrung
Autorin: Magali Wrana
England – Cold Ash – Simon
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
„Grundsätzlich ist man positiv überrascht“
(Simon, 23, Cold Ash, 8 Monate, Besuch eines englischen Internats: Downehouse)
Wie unterscheiden sich die Briten und die Deutschen?
„Man kann sagen, dass die Briten den Deutschen relativ ähnlich im Verhalten sind. Ich habe allerdings öfters erlebt, dass der Humor nicht so ganz der ist, den man in Deutschland wiederfindet. Zudem sind die sehr traditionell.“
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
„Das Essen! Das traditionelle Essen in England ist ehrlich gesagt nicht so meins.“
Und wie sieht es mit Klischees aus?
„Grundsätzlich ist man positiv überrascht. Viele negative Dinge, die mir vorher erzählt wurde, haben sich nicht bewahrheitet. Aber leider ist das Essen genau so schrecklich, wie vorher bereits vermutet, wenn man Fish & Chips mal außen vor lässt.“
#Erfahrungsbericht #Reise #Aupair #interkulturell #England #Auslandserfahrung #InterkulturelleErfahrungen
Autorin: Magali Wrana
England – London -Linda
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Jeder fragt dich, wie es dir geht, aber niemand will es wissen.”
Linda (25, London, 10 Monate Aupair)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der englischen.“?
“Eine schwierige Frage! Ich kann es gar nicht an einem einzigen Punkt festmachen. Aber was mich tatsächlich richtig irritiert und entsetzt hat, ist die Tatsache, dass Kassierer in Supermärkten im Schneckentempo arbeiten. Während man in Deutschland an der Kasse kaum mit dem Wegpacken der gescannten Ware hinterherkommt, weil die Verkäufer den Einkauf mit einem Affentempo über den Scanner ziehen, hat man in England das Gefühl, die Kassierer schlafen gleich ein. Wirklich.
Engländer sind tendenziell höflicher als Deutsche, „meinen es aber nicht so“. Jeder fragt dich, wie es dir geht, aber niemand will es wissen. Jeder entschuldigt sich für alles, aber kaum einer merkt, wenn er wirklich etwas Verletzendes getan hat. Ich persönlich finde, dass Engländer (deshalb?) eine Tendenz zur Oberflächlichkeit haben. Dinge wie makelloses Aussehen nach drei Schwangerschaften, teure Sonnenbrillen und Apple-Produkte sind von größerer Bedeutung als viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen. Aber das kann auch ein Phänomen innerhalb Londons sein, da tickt alles etwas anders als im Rest des Landes.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Ich war in England sehr enttäuscht über die Brotqualität. Es gab sehr wenig Auswahl und noch weniger schmackhaftes Brot – für mein Empfinden – weshalb ich dann auf Müsli umgestiegen bin. Ich habe mir zwischendurch sogar Pumpernickel aus Deutschland schicken lassen. Aber was ich noch mehr schätze, sind die sanitären Anlagen in Deutschland, die in der Regel moderner, sauberer und bequemer zu bedienen sind. Außerdem gefällt mir die Struktur der öffentlichen Verkehrsmittel in Deutschland besser. In Deutschland haben Busse und Straßenbahnen feste Abfahrts- und Ankunftszeiten, während in London alles sehr vage angegeben wird. Bei Bussen und der Tube werden ungefähre Zeitangaben gemacht (z.B. „Bus fährt alle 10-20 Minuten“). Außerdem wird bei Bussen auf den Aushängen an den Haltestellen nicht jede einzelne Haltestelle aufgelistet, sondern nur größere, bekanntere Punkte. Dann muss man manchmal Rätsel raten, wenn man wissen will, welchen Bus man jetzt nehmen muss – oder wo man aussteigen muss.”
Was könnten sich die Deutschen von der englischen Kultur abschauen?
“Die Deutschen könnten sich öfter entschuldigen. Wenn man in England jemanden anrempelt – egal ob beabsichtigt oder nicht – entschuldigen sich BEIDE.”
Stimmen die Klischees über die Briten?
“Ja und nein! Die englische „tea time“ um 16 Uhr ist weltbekannt. Fast alle Engländer, die ich kennengelernt habe, lieben ihren Tee! Im hektischen London hat meine Gastfamilie keine tea time abgehalten, allerdings haben meine Gasteltern jeden Morgen einen schwarzen Tee mit Milch getrunken. Ich hatte das Glück, einen guten Freund in Birmingham zu haben, bei dem ich regelmäßig am Wochenende zu Besuch war. Dort gab es jedes Mal um 16 Uhr frischen Tee mit selbstgemachten Gebäck der „Nanny“ (Oma).
Es wird viel über das Wetter in England gelästert und es ist tatsächlich nicht das schönste. Es gab viele sonnige und warme Tage, aber allgemein war es recht frisch und es gab oft Nieselregen. Im Süden des Landes ist es tendenziell sonniger und wärmer.
Ja, die Engländer sind im Allgemeinen sehr höflich. Egal, mit wem du ins Gespräch kommst, du wirst erst einmal gefragt, wie es dir geht. Allerdings möchte niemand eine Antwort darauf. Einige Menschen wirkten deshalb auf mich sehr künstlich und unauthentisch.”
#Erfahrungsbericht #Reise #Aupair #interkulturell #London #England #Auslandserfahrung #InterkulturelleErfahrungen
Autorin: Magali Wrana
Kolumbien – Barranquilla – Tobi
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands -Stories
„zeige nicht was du hast“
Tobi (21, Barranquilla, 6 Monate Auslandssemester)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der kolumbianischen.“?
“Das erste Erlebnis dieser Art hatte ich direkt nach meiner Ankunft. Ich wusste zwar, dass Kolumbianer als sehr offen und freundlich gelten, war aber trotzdem beeindruckt, als mich ein Freund in Bogotá sofort in seiner Wohnung aufgenommen hat. Ich hatte ihn vor einem Jahr in Bolivien kurz (zwei Abende) kennengelernt und er stellte mir seine Wohnung einfach so für den Aufenthalt in Bogotá zur Verfügung, als wäre das eine Selbstverständlichkeit.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“In Deutschland schätze ich mittlerweile besonders die Zuverlässigkeit und das vorausschauende, logische Denken. Hier in Kolumbien lebt man mehr in den Tag. Termine und Treffen werden nicht wirklich ernst genommen und Manches macht einfach keinen Sinn. Normalerweise bin ich ein großer Verteidiger von Spontanität und Unabhängigkeit, wenn man allerdings vieles nicht auf die Reihe bekommt, da man sich davor schlicht keine Gedanken gemacht hat, ist niemandem geholfen. Leider habe ich das hier schon viel zu oft erlebt.”
Welches Verhalten sollten deiner Meinung nach die Deutschen von den Kolumbianern übernehmen?
“Ich weiß es ist ein Klischee, doch vor allem auf Reisen in Südamerika fällt mir immer wieder auf: In Deutschland ist alles geregelt und geplant. Eines der besten Beispiele ist vielleicht die Tatsache, dass ein Fernreisebus nur an offiziellen Haltestellen hält. In Kolumbien ist man da flexibler. Reisende werden am Straßenrand aufgenommen und auf Wunsch wir immer und so gut wie überall gehalten. Dieses Verhalten könnte man als „logisch flexibel“ bezeichnen, ist selbstverständlich in vielen Bereichen des Alltags in Kolumbien und genau das fehlt mir in Deutschland oft. Der vorbestimmte Trott ist viel zu fest gefahren und unbeweglich.”
Haben sich die Klischees über Kolumbien bewahrheitet oder sind sie unangebracht?
“Von der offenen und freundlichen Art der Kolumbianer habe ich ja schon erzählt, deshalb hier zu einem anderen Thema:
Wenn man in Deutschland an Kolumbien erwähnt, denken die meisten leider nur an Gewalt, Drogen und Kaffee. Natürlich hat das Land strukturelle Probleme, die noch immer offensichtlich sind und in einigen Teilen des Landes spielt der jahrzehntelange bewaffnete Konflikt noch immer eine große Rolle. Doch Kolumbien hat auch eine sehr moderne Seite und vor allem Touristen und Austauschstudenten dürfen sich hier normalerweise sicher fühlen. Beispielsweise war es für mich hier im Norden (in anderen Teilen der Stadt sollte man sich nicht rumtreiben) von Baranquilla bis jetzt nie ein Problem, nachts alleine durch mein Viertel zu laufen. Auch Nachtbusse kann man völlig gefahrlos verwenden und niemandem, der ein bisschen mitdenkt, passiert hier in Kolumbien schlimmeres, als bestohlen zu werden. Es gibt hier allerdings ein 11. Gebot: „No des Papaya“ was so viel heißt wie „zeige nicht was du hast“. Wer sich daran nicht hält, hat wenigstens eine Teilschuld an potentiellen Diebstählen.”
#Erfahrungsbericht #Reise #Ausland #Auslandserfahrung #interkulturell #Kolumbien #Südamerika
Wir empfehlen sehr den Reiseblog über Kolumbien von Tobias: einfach aktuell und hautnah dabei!
www.friendly-giant.com
Autorin: Magali Wrana
Ecuador – Santo Domingo – Elena
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
„einfach in den Tag hineinleben“
Elena (21, Santo Domingo, 10 Monate Freiwilligendienst „weltwärts“ im Kinderheim „Valle feliz“)
Welcher kulturelle Unterschied zwischen Mexikanern und Deutschen ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
“Insgesamt betrachtet gab es natürlich viele Unterschiede die mir aufgefallen sind. Aber am allermeisten beeindruckt hat mich immer wieder die Herzlichkeit, Gastfreundlichkeit und Aufgeschlossenheit der Menschen, denen ich in Ecuador begegnet bin. Ich wurde einfach überall wo ich hingekommen bin vom ersten Moment an so lieb aufgenommen, als wäre ich ein Familienmitglied. Diese Herzlichkeit und zwischenmenschliche Fürsorge und Nähe ist viel stärker, als ich sie hier in Deutschland empfinde.”
Was schätzt du nach oder auch schon während deines Auslandsaufenthaltes an Deutschland besonders?
“Ich habe manchmal die deutsche Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit vermisst. Einfach die Tatsache, dass wenn man etwas sagt, zum Beispiel eine Idee für eine gemeinsame Unternehmung, dass das dann auch ziemlich sicher umgesetzt wird. Außerdem habe ich das deutsche Essen (eigentlich nur das Brot) vermisst. Und die Möglichkeit immer das zu essen, was ich will und was mir schmeckt. Das war im Kinderheim nicht möglich, weil ich all das Essen bekommen habe, was auch die Kinder bekommen.
Dann habe ich auch das sichere Gefühl vermisst, dass man sich einfach, auch nachts, unbeschwert und ohne Angst haben zu müssen auf den Straßen bewegen kann. In Ecuador konnte man in manchen Regionen nach Eindruck der Dunkelheit nicht mehr rausgehen, oder wenn dann nur im Taxi oder in großen Gruppen”
Was könnten sich Deutsche von Ecuadorianern abschauen?
“Ich finde, dass sich die Deutschen sich eindeutig die Eigenschaft abschauen sollten, das Leben zu lieben und sich mit dem zufrieden zu geben, was man hat, auch wenn es nicht sehr viel ist. Außerdem die Eigenschaft, nicht immer nur nach Geld und Macht zu streben, sondern sich an den kleinen Dingen und dem Alltäglichen zu erfreuen. Manchmal vermisse ich in Deutschland auch das unbeschwerte „einfach in den Tag hineinleben“, also dass man sich auch mal entspannen kann ohne feste Terminpläne und ohne ein schlechtes Gefühl, wenn man einfach mal nichts tut.”
Wie sieht es mit den Klischees aus?
“Über Latinos wird ja allgemein behauptet, dass sie temperamentvoll sind, viel flirten und Machos sind. Außerdem besteht das Klischee der Unpünktlichkeit. Ich muss sagen, dass sich die Klischees tendenziell, also im Vergleich mit Deutschland, schon Großteils bewahrheitet haben. Natürlich kann man nicht immer sagen, dass jeder Ecuadorianer zu jedem Anlass unpünktlich ist. Zu wichtigen formellen Anlässen wird schon auf Pünktlichkeit geachtet. Aber wenn man sich einfach so mit Freunden trifft, ist es ganz normal 15-30 Minuten zu spät zu kommen und es wird auch nicht als unhöflich angesehen. Pünktlichkeit hat einfach keine so große Bedeutung wie in Deutschland.
Das Machoverhalten der Männer konnte ich auch sehr häufig beobachten. Zum Beispiel habe ich oft gesehen, dass es ganz normal war, dass der Mann keinen Handgriff im Haus erledigt, sich einfach an den gedeckten Tisch setzt und bedienen lässt. Die Frauen sind eindeutig noch weniger emanzipiert als in Deutschland.
Außerdem wurde ich auch der Straße oder von Taxifahrern oder im Bus sehr oft angeflirtet oder ich wurde nach meiner Handynummer gefragt und mir wurde auch sehr oft hinterhergepfiffen. Allgemein finde ich, dass die Ecuadorianer romantischer sind, von ihrer Einstellung her. Zwischenmenschliche Beziehungen stehen über allem anderen.”
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Autorin: Magali Wrana