Recruiting international – Interkulturelle Unterschiede in weltweiten Stellenanzeigen – Neue Studie
Im Rahmen einer länderübergreifenden Projektarbeit haben Studierende des Studiengangs ‘Organisationskulturen und Wissenstransfer’ der Technischen Hochschule Braunschweig in Zusammenarbeit mit culture.communication das bisher wenig erforschte Thema „internationale Stellenanzeigen“ untersucht.
Das Ziel der Untersuchung war es dabei herauszufinden, wie Stellenanzeigen einzelner Länder genau aufgebaut sind und ob es zwischen den Ländern markante interkulturelle Unterschiede gibt. Vor dem Hintergrund der immer noch aktuellen Diskussion über Fachkräftemangel sind die Ergebnisse der Studie eine spannende Quelle an Informationen für deutsche Unternehmen, die im Ausland nach Mitarbeitern suchen. Im Zeitraum eines Jahres wurden insgesamt 262 Stellenanzeigen und 133 Unternehmenswebseiten aus Russland, China, Japan, Indien, den USA, Brasilien, der Türkei und Deutschland auf ihren Inhalt und ihren Aufbau untersucht. Dabei spielten besonders die Kategorien Fachkompetenzen, soziale Fähigkeiten und der Sprachstil der Anzeige eine entscheidende Rolle. In der abschließenden Analyse zeigte sich, dass in allen untersuchten Ländern der Fokus der Stellenanzeigen auf fachlichen Kompetenzen, beruflichen Erfahrungen sowie dem Bildungsabschluss liegt. Die Stellenanzeigen aus Deutschland, den USA, Russland und Japan ähnelten sich stark im Aufbau. Besonders Deutschland und die USA zeigen inhaltlich große Überschneidungen. So war in den meisten Fällen klar dargestellt, welche Qualifikationen die Bewerbenden mitbringen müssen und was ihr genaues Tätigkeitsfeld sein wird. Neben den fachlichen Kompetenzen in deutschen und amerikanischen Stellenanzeigen wird dort auch ein großer Wert auf soziale Kompetenzen der Bewerbenden gelegt. Im Gegensatz dazu findet man in japanischen, russischen, und chinesischen Stellenanzeigen kaum Anforderungen an soziale Fähigkeiten, wie beispielsweise Teamorientierung oder Kommunikationsstärke. Dort wird das Augenmerk vor allem auf die mitzubringenden Fachkompetenzen, wie zum Beispiel den Bildungsabschluss oder die bisherigen Berufserfahrung, gelegt. Interessant ist auch, dass China das einzige Land ist, welches neben einer Unternehmensbeschreibung stets Angaben zum Alter des gewünschten Bewerbers macht. In den USA müssen Bewerber immer eine Arbeitsgenehmigung vorlegen und mit Backgroundchecks rechnen.
Wir bedanken uns bei Frau Wiebke Fleck, Inga Möller, Julia Neumann und Katharina Schatalov von der Technischen Hochschule Braunschweig für die spannende Zusammenarbeit und die Erstellung dieser interessanten Studie!
Wenn Sie mehr über das Projekt und die weiteren Ergebnisse erfahren wollen, kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail an: info@culturecommunication.de