Crowdfunding – andere Länder, andere Projekte?

“Deep down, people want something they can’t buy at Walmart: something truly special that they discovered and brought into the light. Give them a project they can feel proud to support. Enthusiasm and persistence go a long way.” Devon Glenn

Menschen streben danach, sich für Dinge zu begeistern und diese aktiv zu unterstützen; sie möchten keine passiven Einkäufer mehr sein. Das ist der Trend der letzten Jahre, wie Devon Glenn (schreibt für Social Times) in diesem Zitat äußert. Doch wie kann man selbst spannende Ideen und Projekte entdecken und unterstützen? Und sieht diese Unterstützung im internationalen Vergleich anders aus als in Deutschland?

Kennen Sie Pebble, die Smartwatch für Android und iOS? Sie zählt mit zu den erfolgreichsten Crowdfunding-Projekten weltweit. Und der Film „Stromberg“ zur gleichnamigen Serie konnte ebenfalls durch die Unterstützung der „Crowd“ realisiert werden und ist sogar  das größte deutsche Filmprojekt, welches mit Crowdfunding finanziert wurde.

Aber von Anfang an, was genau ist Crowdfunding eigentlich? Dabei handelt es sich um eine Art der Finanzierung, in der eigene Projekte, Produkte und Geschäftsideen durch die Unterstützung der „Crowd“, also der Mitmenschen, finanziert werden. Durch Investitionen vieler Menschen kann so eine große Summe zusammenkommen. Sollte ein Projekt wegen zu wenigen Investitionen nicht realisiert werden können, bekommen die Unterstützer ihr Geld zurück. Häufig gibt es als Anreiz für die Unterstützung ein sogenanntes „Dankeschön“, beispielsweise bei Bands einen Fanartikel, bei Läden einen Einkaufsgutschein etc. Es kann sich also durchaus lohnen, für Projekte, die einen interessieren oder zukunftsweisend sind, in die Tasche zu greifen. Der Gedanke, aktiv an neuen, innovativen Projekten beteiligt zu sein, ist für viele der Anstoß, sich am Crowdfunding zu beteiligen.

Als erste Crowdfunding-Plattform gilt #ArtistShare. Sie wurde 2003 in den USA gegründet und dient zur Finanzierung von künstlerischen Projekten. Seitdem entwickelten sich viele weitere Plattformen, einige konnten sich nicht halten, andere, wie beispielsweise #Startnext oder #Kickstarter, sind sehr erfolgreich. Hier lohnt es sich stets, einmal einen Blick auf die laufenden Projekte zu werfen. Da ist für alle Interessensgebiete etwas dabei: Von Künstlern, über technische Produkte bis hin zu sozialen Projekten. Einige Plattformen bieten ihre Websites mittlerweile auch auf verschiedenen Sprachen an, um damit die Reichweite der Nutzer zu erhöhen.  Der Markt wird also internationaler und bietet die Möglichkeit, Produkte und Ideen aus ganz verschiedenen Ländern kennenzulernen und bei Interesse auch zu unterstützen.  Neben den international ausgerichteten Plattformen haben viele Länder auch eigene Websites, die für das Crowdfunding nationaler Projekte genutzt werden.

 

Andere Länder, andere Projekte?


In Deutschland ist Startnext die am häufigsten genutzte Plattform für Crowdfunding. Ein Projekt, das zurzeit dort gut läuft ist „Restlos Glücklich“. Es wird hierbei die Eröffnung eines Restaurants angestrebt, in dem Lebensmittel zubereitet werden, die eigentlich in den Müll kämen, obwohl sie noch frisch und genießbar sind. Obst und Gemüse, welches einfach nicht so schön geformt ist oder Produkte, bei denen die Verpackung beschädigt ist, werden häufig weggeschmissen. „Restlos glücklich“ will das vermeiden. Es wurden bereits über 25.000 Euro eingesammelt. Die Sammelaktion dauert noch einen Tag. Also schnell noch hier unterstützen.

Das bisher erfolgreichste Projekt aus Deutschland ist „The Dash“, die ersten kabellosen In-Ear-Kopfhörer. Für sie wurden auf der Plattform Kickstarter etwa 2,5 Millionen Euro eingesammelt. Es folgen „Panono“ – der Panoramaball, eine 360 Grad Kamera für spektakuläre Panorama-Aufnahmen, die Kaffeemaschine „Bonaverde“, mit der man sogar die Kaffeebohnen selbst rösten kann,  und ein Dokumentarfilm über den BVB („Am Borsigplatz geboren – ein Denkmal für den BVB“).

In den USA wird durch  Kickstarter und Indiegogo am liebsten unterstützt. Das bislang erfolgreichste Projekt in den USA ist ein Videospiel namens „Star Citizen“. Hierfür wurde der unglaubliche Betrag von insgesamt über 89 Millionen Dollar eingesammelt.

Ebenfalls sehr gut läuft dort gerade das Crowdfunding für das drei-rädige Auto „Elio Motors“, für welches bisher schon über 37 Millionen Dollar eingegangen sind. In den USA spielen die Beträge der Projekte also nochmal in einer ganz anderen Liga, da dies häufig international laufende Projekte sind, die von Menschen aus aller Welt unterstützt werden.

In Frankreich zählt der Film „Noob – le film“ zu den erfolgreichsten Crowdfunding-Projekten. Dieser basiert auf einer Serie und konnte, ähnlich wie Stromberg in Deutschland, durch Crowdfunding finanziert werden.  Auch sehr beliebt bei den Unterstützern war ein Rollenspiel namens „L´Appel de Cthulhu“.

In Spanien und Lateinamerika fand ebenfalls die Finanzierung eines Films „L ´endemá“ sehr großen Zuspruch. „40 años del Básquet Manresa en la élite“ unterstützt mit dem gesammelten Geld  einen Basketballverein.

In Großbritannien war „Kano“, ein kleines Computer Kit zum selbst programmieren, sehr bedeutend. Oder eine Blogging-Plattform „Ghost“. Wir fanden besonders cool  „Chineasy“, eine Methode, welche das schnelle Lernen der chinesischen Schriftzeichen ermöglicht. Probieren Sie es aus, es ist möglicherweise anders als das, was Sie zum Sprachenlernen bis jetzt kannten.

In Australien war das Computerspiel „Sattelite Reign“ das bisher erfolgreichste Crowdfunding-Projekt. Es folgen „Ninja Sphere“, welches zu Steuerung vernetzter Geräte dient,  und das Micro-Phone, ein kleines Smartphone, das in jede Tasche passt.

Interessant ist, dass in Indien durch Crowdfunding bisher vor allem künstlerische Projekte, wie Comics, Theaterstücke und Filme finanziert werden und der Bereich Technik bislang keine so große Rolle spielt.

Beim Vergleich der Länder fällt auf, dass in Deutschland, den USA, Großbritannien oder Australien zu beliebtesten Projekten vor allem technische Geräte und Video-/PC-Spiele zählen. In Frankreich, Spanien, Lateinamerika und Indien dagegen werden am liebsten künstlerische Projekte, wie Filme, gerne unterstützt.

 

Regulierungsmaßnahmen und Finanzierungsvolumina über Crowdfunding-Plattformen?


Spannend ist, wie viel Geld eigentlich für die Projekte weltweit fließt. Deutlich erkennbar ist, dass der größte Markt mit einem Wert von etwa 6,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr  in den USA liegt. In Europa liegt Großbritannien mit 2,3 Milliarden Euro vorne.

 

 

Dass der Markt in Großbritannien besonders groß ist, ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die anglikanische Rechtsordnung diese Art der Investitionen begünstigt. So haben britische Unternehmer beispielsweise eine höhere Rechtssicherheit als deutsche.

In Asien ist der Markt des Crowdfundings noch nicht so erschlossen. Beispielsweise in Japan wurde diese Art der Finanzierung erst letztes Jahr legalisiert. In China hingegen erlauben die Gesetze bisher kein typisches Crowdfunding, da es von der Regierung als Schneeballsystem gesehen wird.

 

 

Große Chance für Social Business


Crowdfunding bietet eine interessante Alternative für Social Business Projekte, die bisher über traditionelle Finanzierungsmethoden wenig Aussichten hatten, unterstütz zu werden. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Idee, eine Online-Universität für Flüchtlinge zu gründen. Bei der Kiron University haben Flüchtlinge die Möglichkeit, kostenlos eine akademische Ausbildung zu absolvieren. Die Idee kommt aus Deutschland und läuft über die Crowdfunding-Plattform Startnext, wo der erbetende Betrag bereits überschritten wurde. Infos dazu finden Sie hier.

Ein spannendes lokales Projekt aus #Hannover, unserer HeimatstadtJ, ist #LoLa – der LoseLaden, der aktuell noch Unterstützer sucht. Bei diesem Projekt geht es darum, einen Laden zu eröffnen, indem alles unverpackt und lose verkauft wird, ähnlich wie „original unverpackt“ in Berlin. Ziel ist es, den Verpackungsmüll zu reduzieren, um die Umwelt zu schonen. Genauere Infos zu dem Projekt gibt es hier.

 

Haben Sie jetzt auch Lust bekommen, sich einmal Projekte anzuschauen, sie eventuell zu Unterstützer oder gar selbst unterstützt zu werden? Schauen Sie doch einfach mal auf den Plattformen vorbei – ruhig auch auf den internationalen – hier warten viele spannende Ideen auf Sie!

 

 

 

 

 

Hannover – eine reiche Stadt! Unsere Diversity-Umfrage

 

Der Reichtum einer Stadt lässt sich an vielen Faktoren feststellen. Vielfalt ihrer BewohnerInnen ist einer davon.

Am 09. Juni 2015 findet zum dritten Mal der Deutsche Diversity-Tag statt. Der Fokus liegt dabei auf der Vielfalt und deren Management in Unternehmen, Institutionen und Organisationen.

culture.communication ist zum dritten Mal bei der Aktion dabei: Anlässlich des diesjährigen Diversity-Tages hat das Unternehmen eine Umfrage* in der Region Hannover durchgeführt und wollte von den BewohnerInnen Hannovers unter anderem wissen, welche Diversity-Dimensionen in 15 Jahren die wichtigste Rolle spielen werden. Welcher Diversity-Dimension wird das höchste Konfliktpotential zugesprochen und in Bezug auf welche Dimensionen besteht noch Handlungsbedarf?

Die prägnantesten Resultate der Diversity Umfrage 2015 werden im Folgenden vorgestellt. Die Diversity-Dimensionen, die untersucht wurden, sind: Geschlecht, Alter, Religion & Weltanschauung, Kultur und ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung sowie physische und psychische Fähigkeiten.

Wussten Sie zum Beispiel, wie offen die Stadt Hannover in Bezug auf unterschiedliche sexuelle Orientierungen wahrgenommen wird oder wie häufig interkulturelle Kommunikation stattfindet?

 

Kultur und ethnische Zugehörigkeit

Hannover hat aktuell einen MigrantInnen-Anteil von ca. 30% – eine Multikultigesellschaft. Interkulturelle Kommunikation ist hier sehr präsent: Über die Hälfte der Befragten gaben an, sehr oft oder oft mit Menschen aus anderen Ländern und Kulturen zu kommunizieren. Das ist ein erfreuliches Ergebnis und zeigt, dass Menschen und Kulturen sich immer mehr miteinander verbinden.

Alter

Generationsbedingte Konflikte sind ein Thema, mit dem sich die Dimension Alter unter anderem beschäftigt. Wie präsent sind diese Konflikte laut der Wahrnehmung der Befragten?

Die Ergebnisse der Diversity-Umfrage zeigen, dass 39% der 18-24 Jährigen schon einmal in einem Generationskonflikt verwickelt waren. Bei den 25-29 Jährigen sind es 30%. Dies zeigt, dass Generationskonflikte präsent sind und vor allem von den jüngeren Generationen als solche wahrgenommen werden.

Religion und Weltanschauung

Welche Rolle spielt Religion im alltäglichen Leben der BewohnerInnen Hannovers?

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Religion insgesamt einen niedrigen Stellenwert hat. Besonders deutlich erkennbar ist dies bei jungen Menschen: Die Hälfte der 18-24 Jährigen gaben an, dass Religion für sie einen sehr niedrigen Stellenwert aufweist. In der Gruppe der 25-39 jährigen sind es 38%; und auch von den über 40 Jährigen schreiben 30% der Religion einen sehr niedrigen Stellenwert zu.

Religion und Weltanschauung ist, der Wahrnehmung der Befragten nach, die Dimension, die das höchste Konfliktpotential von allen Diversity-Dimensionen aufweist. Fast die Hälfte der Personen, die diese Ansicht vertreten, haben jedoch weder in ihrem beruflichen, noch in ihrem privaten Umfeld einen Fall erlebt, in dem eine Person aufgrund ihrer Religion und Weltanschauung diskriminiert wurde. Der Aspekt, dass diese Dimension dennoch als konfliktreich eingestuft wird, könnte unter anderem auf die tägliche Präsenz religiöser Konflikte in den Medien zurückgeführt werden.

Physische und psychische Fähigkeiten

Betrachtet man die Dimension der physischen und psychischen Fähigkeiten, so zeigt die Umfrage, dass fast die Hälfte aller Befragten die Stadt nicht als eine solche wahrnimmt, in der Menschen mit eingeschränkten physischen und psychischen Fähigkeiten im gleichen Ausmaß am alltäglichen Leben teilhaben können, wie Menschen ohne Behinderung.

Geschlecht

Wie nehmen die Befragten das Geschlechterverhältnis an ihrem Arbeitsplatz wahr? Besteht ein Männer- oder Frauenüberschuss, oder wird das Verhältnis als genau richtig wahrgenommen?

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass Männer tendenziell der Meinung sind, dass an ihrem Arbeitsplatz ein Männerüberschuss besteht. Frauen finden hingegen, dass sie mit zu vielen Frauen zusammenarbeiten. Wird also dem Wunsch nach gemischten Teams in den hannoverschen Betrieben nicht im ausgewogenen Maße nachgegangen? Zu bemerken ist in diesem Zusammenhang auch, dass insgesamt mehr Männer als Frauen der Meinung sind, dass das Geschlechterverhältnis am Arbeitsplatz genau richtig ist.

Auch die Diskriminierung hinsichtlich des Geschlechts weist eine Besonderheit auf: den Befragten sind deutlich mehr Fälle bekannt, in denen Frauen aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert werden, wobei diese Diskriminierung häufiger im beruflichen, als im privaten Umfeld stattfindet.

 

 

Sexuelle Orientierung

Bei den Umfrageerbenissen zum Thema sexuelle Orientierung scheint Hannover insgesamt als sehr offen und tolerant wahrgenommen zu werden: Nur 8 % finden das Gegenteil.

Es fällt auf, dass besonders im privaten Umfeld mehr Fälle von Diskriminierung von Männern bekannt sind. Auf der anderen Seite sind es eher die Frauen, die wegen ihres Geschlechts im beruflichen Umfeld diskriminiert werden.

 

Welche Dimension beinhaltet das höchste Konfliktpotential?

Das Zusammentreffen unterschiedlicher Menschen kann, trotz all der positiven Aspekte, die eine multikulturelle Gesellschaft mit sich bringt, auch zu gegenseitigem Unverständnis führen.

Wir haben die BewohnerInnen Hannovers gefragt, welche der sechs Diversity-Dimensionen ihrer Meinung nach das höchste Konfliktpotential aufweist. Die Wahrnehmung ist recht eindeutig: 64% der Befragten sind der Ansicht, dass vor allem das Zusammentreffen unterschiedlicher Religionen und Weltanschauungen zu Konflikten führen kann und 16% sehen in der ethnischen Zugehörigkeit ein hohes Konfliktpotential. Die Dimensionen Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung sowie psychische und physische Fähigkeiten werden nur von einem geringen Anteil als konfliktreichste Dimension eingestuft.

In Bezug auf welche Diversity-Dimensionen besteht Handlungsbedarf?

Gleichberechtigung wird in Hannover groß geschrieben: 95% der Befragten sind der Ansicht, dass der Handlungsbedarf in Bezug auf die Dimension Geschlecht gedeckt ist. Auch hinsichtlich des Alters und der sexuellen Orientierung sind mehr als 80% dieser Meinung. Die Hälfte der Befragten sieht Handlungsbedarf hinsichtlich der Dimension der Kultur und ethnischen Zugehörigkeit; bei Religion und Weltanschauung ist der Anteil sogar noch höher. Ein Viertel der Befragten ist der Meinung, dass in Hannover Verbesserung bezüglich der Dimension der psychischen und physischen Fähigkeiten nötig ist. Insgesamt besteht noch viel Handlungsbedarf zu den Diversity-Dimensionen. Aufgrund der Möglichkeit der Mehrfachnennung bei dieser Frage, können die Antworten jeweils 100% erlangen.

Ein Blick in die Zukunft

Wie wird es wohl in 15 Jahren in Hannover aussehen?

culture.communication hat einen Blick in die Zukunft gewagt und gefragt, welche Dimension im Jahre 2030 nach Einschätzung der Befragten die wichtigste Rolle in der Region Hannover spielen wird. Auch hier ist fast die Hälfte der Befragten der Ansicht, dass diese Religion und Weltanschauung seien wird, gefolgt von der ethnischen Zugehörigkeit und dem Alter.

Momentan scheint das Alter, weder in Bezug auf das Konfliktpotential, noch auf Handlungsbedarf, eine prägnante Rolle zu spielen. Bedenkt man jedoch den demographischen Wandel hin zu einer alternden Gesellschaft und die Auswirkungen auf Wirtschaft und Kultur, ist die Zukunftsprognose einer zunehmenden Relevanz des Alters durchaus nachvollziehbar.

Die Resultate der Umfrage lassen, trotz gewünschtem Handlungsbedarf, auch viele positive Entwicklungen erkennen: Die Situation bezüglich Geschlecht, Alter und sexueller Orientierung wird von den BewohnerInnen sehr positiv wahrgenommen. Besonders hinsichtlich der sexuellen Orientierung ist Hannover laut der Diversity- Umfrage eine auffallend tolerante Stadt. Zusammenleben in Vielfalt bringt zwar einige Hürden mit sich, jedoch überwiegen deutlich die Vorteile. Dies zeigt: eine vielfältige Gesellschaft ist eine Bereicherung – jetzt und in Zukunft!

*Die Diversity-Umfrage wurde im Mai 2015 von culture.communication durchgeführt und ausgewertet. Befragt wurden Personen

 

 

 

 

 

 

CulturExperience präsentiert: Indonesien, Neuseeland und Tonga

Der Bachelor ist geschafft – doch wie soll es danach weiter gehen? Diese Frage hat sich auch Elisa Schulzki (24 Jahre) gestellt, und beschlossen, erst einmal für ein halbes Jahr auf Reisen zu gehen. Über Indonesien ging es nach Neuseeland, und von dort aus nach Tonga, einem kleinen Inselstaat im Südpazifik. Eine solche Reise bringt unzählige, interkulturelle Begegnungen mit sich – Elisa berichtet von ihren interessantesten Momenten.

Das ganze Interview hier:

 

 

 

 

 

 

culturExperience präsentiert: Papua-Neuguinea

Im Alter von 5 Jahren ist Rebekka Mitz mit ihren Eltern, die als Entwicklungshelfer tätig sind, nach Papua-Neuguinea gezogen. Fast 5 Jahre hat sie dort gelebt. Wie sieht der Alltag in Papua-Neuguinea aus? Wie war es, nach einer so langen Zeit wieder nach Deutschland zurückzukehren? Inwiefern hat der Auslandsaufenthalt ihr Leben nachhaltig geprägt?

 

 

#Reise #Kultur #InterkulturelleKompetenz #Ausland

 

 

 

 

 

 

Der Sommer wird (h)EIS! Teil II

Von Eis kann man nicht genug bekommen – deswegen kommt jetzt Teil 2 unserer Empfelungen für die besten Eisadressen in Hannover. Lassen Sie es sich schmecken!

 

 

Dal Cin 1_gutEis Café Dal Cin
Lutherstraße 1 – 30171 Hannover
Klein, aber fein: Das gemütliche Eiscafé in der Südstadt begeistert nun schon seit 4 Jahren durch eine gemütliche Atmosphäre und natürlich vor allem durch leckeres Eis! Bei Dal Cin hat man die Wahl zwischen mehr als 30 verschiedenen Eissorten, die alle im eigenen Eislabor produziert werden. Neben den gängigen Eissorten wie Schoko, Vanille oder Erdbeere gibt es hier auch das sehr empfehlenswerte „Hannover-Eis“. Woraus das besteht, verraten wir nicht– probieren Sie es einfach
selbst!

 

 

FrioliFrioli Eismanufaktur
Stephanusstraße 8 – 30449 Hannover
Sie möchten mal etwas Besonderes ausprobieren? Dann sind Sie bei der Frioli Eismanufaktur in Linden genau richtig! Schick, schlicht und gemütlich: so lässt sich das Eis in einem tollen Ambiente genießen. Seit 2012 gibt es hier selbstgemachtes Eis, bei dem viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt wird. 16 von bis zu 100 verschiedenen Sorten stehen täglich zur Auswahl – da ist Abwechslung garantiert! Ob Salzkaramell, ACE oder Lavendel – wir sind begeistert von der Vielfalt und dem natürlichen Geschmack

 

 

  IMG_3622_gutEiscafé San Remo
Gustav-Adolf-Str. 2 – 30167 Hannover
Direkt gegenüber der Christuskirche in der Nordstadt gibt es seit 3 Jahren das Eiscafé San Remo. Hier sitzt man im gemütlichen Innenraum oder draußen mit Blick auf die Christuskirche. Im Sommer gibt es dort um die 30 Sorten leckeres, selbstgemachtes Eis – besonders das Walnusseis und die Sorte Quark-Orange finden wir wirklich großartig!

 

 

Al Centro
Eiscafé Al Centro
Niki-de-Saint-Phalle-Promenade 14 – 30159 Hannover Wie der Name schon sagt, liegt das Eiscafé Al Centro in Hannovers Zentrum – der Niki-de-Saint-Phalle-Promenade direkt am Kröpke. Seit 30 Jahren gibt es hier schon Eis zu kaufen, das bunte Café gibt es seit 13 Jahren. Die beliebteste Eis Sorte ist Landsberg, zu Recht wie wir finden. Leckeres Eis – probieren Sie selbst!

 

 

 Folie1Eiscafé Dolomiti
Lange Reihe 11 – 30952 Ronnenberg Das italienische Eiscafé in Ronnenberg besteht schon seit über 44 Jahren. Die selbstgemachten 35 Sorten Eis bieten eine große Auswahl. Neben den Klassikern gibt es auch ausgefallene Sorten wie beispielsweise Limoncelloeis – natürlich alkoholfrei und sehr lecker

 

 

 

 

 

 #Eis #Hannover #Kultur #Sommer

 

 Autor: Rebekka Mitz

 

 

 

 

 

 

Der Sommer wird (h)EIS!

Endlich ist es soweit: Pünktlich zum lang erwarteten Sommeranfang stellen wir Eisadressen in Hannover vor, die Sie nicht verpassen dürfen! Probieren Sie das leckere Eis der ersten 5 Eiscafés. Welcher ist Ihr persönlicher Favorit? Wir sind von allen begeistert.

 

 

 

Massimo’s Eiscafé Venezia
Hannover SteintorGeorgstr.5a30159 HannoverBild
Die Eisdiele Massimo ist eine kleine Oase inmitten dem geschäftigen Treiben direktam Steintor.Der weiße Pavillon und die große Außenterrasse laden zum entspannten Sitzen unter Linden ein. Das frühere Eiscafé Venezia, dem der Besitzer Massimo selbst nun seinen Vornamen gegeben hat, ist schon seit 1928 fest in Familientradition. Natürlichkeit und vorwiegend regionale Produkte zeichnen dieses leckere Eis aus – wobei die Sorte Pistazie unser absoluter Favorit ist! So richtig entscheiden möchte man sich jedoch nicht. Unbedingt probieren!

 

Eiscafé San Marco
Lister Meile 51 – 30161 Hannover
Das große Eiscafé auf der Lister Meile hat dort schon seit 39 Jahren Tradition. Neben Torten, Waffeln und anderen Snacks, essen die Kunden hier hauptsächlich Eis. Italienisches Flair und offene Sitzreihen heißen einen willkommen. Die Eisauswahl lässt nicht zu wünschen übrig: aus bis zu 30 Sorten können Kunden hier wählen und Kinder können die Eissorten ihrer Lieblings Filme und Sendungen genießen, wie zum Beispiel  Spongebob Eis. Alle kommen auf ihre Kosten, besonders diejenigen, die es süß mögen

 

Eiscafé Venezia
Rathausplatz 10 – 30966 Hemmingen
Für das selbstgemachte Eis im Eiscafé Venezia lohnt sich ein Ausflug nach Hemmingen an den Rathausplatz. Seit 1998 gibt es das kleine Eiscafé mit großer Terrasse. Ein wechselndes Sortiment aus 24 Eissorten erwartet einen, gepaart mit einer netten Atmosphäre. Ein sehr leckeres Eis, besonders zu empfehlen ist Cubanera, ein Eis aus dunklem Giandujatrüffel mit Schokolade: etwas ganz Besonderes!

 
 

IMG_3631Eiscafé Gondola
Vahrenheider Markt 2 – 30179 Hannover
Im Norden von Hannover, am Vahrenheider Markt, ist das Eiscafé Gondola, ein kleiner Laden mit einer sehr großen Außenterrasse. Eis gibt es hier schon seit 40 Jahren und das Café ist ein fester Treffpunkt vieler Stammkunden. Es ist besonders für seine vielfältigen Spagetti Eis Variationen beliebt, und hat eine große Auswahl an verschiedenen Eisbechern, auch für Diabetiker. Für die Süßliebhaber unter uns ein zu empfehlendes Eiscafé!

 
 

Eis 2000 neuEis 2000
Marienstraße 66 – 30171 Hannover 
Die Eisdiele Eis 2000 in der Südstadt ist klein, aber oho: Seit 4 Jahren gibt es hier 24 Sorten selbstgemachtes Eis. Zwar gibt es im Innenraum keine Sitzmöglichkeit, draußen hat man dafür einen guten Blick über das Treiben auf der Marienstraße. Das Eis können wir nur empfehlen – besonders die Sorte ‘dunkle Schokolade’, die einen tollen Geschmack hat und dazu noch vegan ist!

 

 
 
 


 

#Eis #Kultur #Hannover

Teil 2 folgt in Kürze. Viel Spaß beim Probieren!

 

Autor: Rebekka Mitz

 

 

 

 

 

 

Andere Länder, andere Eisgeschmäcker

Und wo können Hannoveraner ihr Eis 2015 am besten genießen?

„Glück kann man nicht kaufen, aber Eiscreme, das ist fast das gleiche.“ Sprichwort

Eis ist eine der beliebtesten Süßigkeiten weltweit. In Deutschland wird pro Jahr um die sieben Liter Eis pro Kopf genossen. Im internationalen Vergleich ist das ungefähr der Mittelwert: Neuseeland und Finnland sind mit zwölf Litern pro Kopf im Jahr die absoluten Höchstverbraucher der gefrorenen Süßigkeit (statista.com). Portugal, Bulgarien und Spanien bilden das Schlusslicht mit durchschnittlich knapp drei Litern Eis im Jahr. Nicht etwa die sonnigen Gegenden, sondern die kalten Regionen essen deutlich mehr Eis!
Bei den Arten von Eis liegt die Kugel von der Eisdiele deutlich vor dem aus dem Supermarkt: nur 5 % der Deutschen mögen das Eis aus dem Supermarkt am liebsten, 9% lieben Softeis am meisten und 24% favorisieren Eisbecher. Die Kugel ist mit 50% der Gewinner unter den Eisarten. Doch was macht Eis so beliebt? Welche Sorten sind speziell für bestimmte Länder? Und wo kommt dieser eiskalte Genuss ursprünglich her?
3000 vor Christus wurde in China schon gefrorenes Wasser mit Früchten gemischt. Auch in Griechenland wurde das gefrorene Wasser mit Zimt, Honig und Fruchtmark verfeinert. Der Arzt Hippokrates schwor auf die heilende Wirkung des Eises und verschrieb die gefrorene Köstlichkeit bei Bauchschmerzen und Entzündungen. König Salomon, Alexander der Große und Kaiser Nero schätzen „den Schnee vom Olymp“ sehr und betrieben einen hohen Aufwand, um in diesen Genuss zu kommen, da es noch keine Möglichkeit der Konservierung und der durchgehenden Kühlung gab.
Ende des 13. Jahrhunderts gelangte das erste Eisrezept nach Venedig, und 150 Jahre später war es nun mit Hilfe von Salpetersalz möglich, künstliche Kälte herzustellen und auch Milchprodukte zu gefrieren. Das Speiseeis wurde zu einer beliebten Süßigkeit bei Hofe, allerdings war es den Adeligen und Reichen vorbehalten. Erst Ludwig der 14. hatte die Idee einer Speiseeissteuer und so konnte das gemeine Volk am Eisgenuss teilhaben. Auch die Rezepte verbreiteten sich und so wurde 1672 das erste Eiscafé in Paris eröffnet, in den USA erfand Nancy Johnson 1790 die erste Eismaschine und 20 Jahre später ging die erste Speiseeisfabrik in Baltimore in Betrieb. Für Haushalte war es bis in die 1950ger Jahre schwierig das Eis ohne Kühlschrank zu lagern, so blühten in Deutschland die Kioske durch den Eisverkauf regelrecht auf. Später mit der Erfindung des Tiefkühlfaches, wurde Eis zu einer der beliebtesten Süßigkeiten weltweit.
Eis ist leckerIngwer, Zimt, Zitrone aber auch Honig, Wein, Nüsse und Früchte verfeinerten damals das Speiseeis. Auch heutzutage gibt es die allzeit beliebten Klassiker wie Vanille, Schokolade oder Stracciatella, jedoch sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Auch Ausgefallenes kommt in die Waffel und in den Becher: In einer Münchner Eisdiele werden Eigenkreationen wie Weißwursteis und Biereis angeboten, aber auch Sonderwünsche der Kunden, wie Süßkartoffeleis, werden gerne umgesetzt.
Auch in anderen Teilen der Welt wird Eis an den jeweiligen Eigengeschmack angepasst: In Israel wird beispielsweise Halvaeis gegessen – die Mischung aus Sesam, Honig und Zucker ist dort eine beliebte Süßigkeit. In Indien isst man Kulfi, gefrorene Kondensmilch, die mit Zucker und verschiedenen Gewürzen verfeinert wird. Die Thailänder lassen sich ihr Leben mit frittiertem Eis versüßen und die Japaner essen mit Eis gefüllte Reisbällchen, Mochi, die in den Sorten Grüner Tee oder Vanille sehr beliebt sind.
Die Leidenschaft für das Eis wird sogar an verschiedenen Tagen im Jahr gefeiert: Der internationale Eiscreme Tag ist am 13. Dezember. An diesem Tag darf so viel Eis gegessen werden so viel man mag – ohne schlechtes Gewissen! In den USA gibt es drei weitere Eistage: den Eat Ice Cream for Breakfast Day am 18.Februar, an dem man zum Frühstück schon Eis genießt, den Schokoladeneis Tag am 07. Juni und den Vanilleeis Tag am 23. Juli, an denen die beiden Lieblingssorten der Amerikaner gefeiert werden.
Wenn die Sonne scheint, ist ein leckeres Eis immer eine gute Idee. Da der Sommer vor der Tür steht, möchten wir Ihnen 10 Eisadressen in Hannover vorstellen, die zusammen über das Jahr verteilt fast 400 Eissorten zur Auswahl bieten. Wir haben in Bezug auf Eisherstellung, Eissorten und vieles Weitere nachgefragt und natürlich auch für Sie probiert- seien Sie gespannt!

 

#Eis #Sommer #Hannover #Kultur

Autor: Rebekka Mitz

 

 

 

 

 

 

Familienbande

Kernfamilie, Großfamilie, Regenbogenfamilie, Einelternfamilie.. Was bedeutet Familie eigentlich? Wer gehört dazu, wer nicht? Familie kommt vom lateinischen Wort familia und heißt „Hausgemeinschaft“. In den westlichen Kulturen bedeutet das in den meisten Fällen Mutter, Vater und die leiblichen Kinder – selten auch Elternteile der Eltern.

familieDie sogenannte Kernfamilie hat in Deutschland eine große Bedeutung und genießt auch weitreichende rechtliche Privilegien. Sie ist die Einheit, in der man sich sozialisiert, der Rahmen für die Entwicklung und Erziehung. Auch Geborgenheit und Vertrauen machen die Kernfamilie zu dem wichtigsten Bezugspunkt unseres Lebens. Tanten, Onkel und Großeltern können einen hohen Stellenwert innerhalb der Familie haben, müssen aber nicht unbedingt zum engeren Kreis dazugehören. An deren Stelle können auch Freunde treten. Das Sprichwort „Blut ist dicker als Wasser“ trifft insbesondere in Deutschland oft nur im inneren Kern der Familie zu. Das westliche Ideal der perfekten Familie, der Kernfamilie, macht deutlich, dass die Eltern-Kind-Beziehung eine der wichtigsten Beziehungen überhaupt darstellt. Dieses selbstverständliche Bild ist in vielen Teilen der Erde nicht existent.
 
In Mikronesien beispielsweise herrscht ein anderes Konzept von Familie vor. Hier lebt man traditionell mit allen blutsverwandten Familienmitgliedern zusammen. Die Kernfamilie an sich existiert nicht: Neugeborene werden an diejenigen Familienmitglieder weitergegeben, die keine oder wenige Kinder haben, um in Zukunft abgesichert zu sein: Kinder sind Arbeitskraft, bewahren das Wissen und die Traditionen und pflegen ihre Älteren. Somit erfüllt die soziale Adoption eine wichtige Funktion, um die Gesellschaft zu erhalten und das Fortbestehen der Familie zu garantieren. Es ist nicht wichtig, wer die leiblichen Eltern sind und die Kinder werden innerhalb des großen Familienkreises erzogen, was in unserer Kultur kaum vorstellbar ist.
 
Zusammenwohnende Großfamilien, Mehrgenerationenhäuser und enge Bindungen zwischen allen Blutsverwandten sind auch in Europa vertreten: zum Beispiel in Italien. Familie ist einer der wichtigsten Werte und viele Kinder zu haben ist eine große Bereicherung für die Familie und das Leben. Die Beziehung von Mutter und Sohn ist dabei sehr ausgeprägt und eng, viele Söhne leben bis zum Eintritt in die Ehe bei ihrer Mutter – Mamma Mia!
Kinder sind das Wesentliche einer Familie. Dennoch nimmt die Geburtenrate in Deutschland, aber auch im restlichen Europa weiter ab. Sogar in Italien. Heute gibt es viele Maßnahmen, die die Erhaltung der Familie fördern und ihre Wichtigkeit hervorheben sollen. So kennen wir die Familienförderung, das Ehegattensplitting, Kindergeld und neuerdings auch das Erziehungsgeld.

In China ist die Situation wiederum eine ganz andere: dort gibt es die Ein-Kind-Politik, eine Regelung der Regierung, dass nur ein Kind pro Familie geboren werden darf. Weiterer Nachwuchs wird mit hohen Geldtrafen sanktioniert. Die Probleme die daraus entstehen sind größer, als diejenigen, die dadurch gelöst werden können. Zudem ist traditionell eine Kultur der Großfamilien, die die Aufgaben der sozialen Sicherung übernimmt: hier wurden Kinder aufgezogen, Ältere und Kranke gepflegt und alle an einem Tisch ernährt. Die Menge an Kindern hat durch die Gesetze rapide abgenommen und Chinas Gesellschaft altert – ohne Nachwuchs, der die Pflege übernimmt.
Familie ist ein kulturspezifisches Konzept, es offenbart die Struktur der Gesellschaft und ist ein guter Indikator für Lebensweise und Werte der jeweiligen Kultur. Heute, am internationalen Tag der Familie, soll auf ihre Wichtigkeit in der Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Der Fokus liegt dabei auf der Rollenverteilung innerhalb der Familie, Gleichberechtigung, Recht auf freie Wahl eines Ehepartners sowie auf Frauen- und Kinderrechten.
Was bedeutet Familie für Sie?

 

#Familie #InterkulturelleKompetenz #Familienkonzepte

 

Autor: Rebekka Mitz

 

 

 

 

 

 

Interkulturelle Filme II

Auf die interkulturellen Dramen und die Multi-Kulti Komödien folgt nun eine Auswahl origineller Komödien, in denen sich zwei verschiedene Kulturen begegnen. Viel Spaß beim Anschauen!

 

Bikulturelle Komödien

best

 

Best Exotic Marigold Hotel  (2011)

von John Madden

Eine Gruppe britischer Senioren reist aus den unterschiedlichsten Gründen nach Indien und landet dort im „Best Exotic Marigold Hotel“.
almanya

 

Almanya – Willkommen in Deutschland (2011)

von Yasemin Şamdereli

Für die Familie von Hüseyin, der vor 45 Jahren als Gast-Arbeiter nach Deutschland kam, ist Deutschland jetzt längst zur Heimat geworden. Er will aber nun mit allen Familienmitgliedern in seine alte Heimat, die Türkei, reisen, weil er dort ein Haus gekauft hat.
my big fat greek wedding

 

My Big Fat Greek Wedding – Hochzeit auf Griechisch (2002)

von John Zwick

Die 30-jährige Toula wohnt zu Hause bei ihrer traditionellen griechischen Familie. Sie möchte Ian heiraten, obwohl er kein Grieche, sondern ein „White Anglo-Saxon Protestant“ ist. Deshalb gilt es vorerst, die Beziehung vor ihren Eltern geheim zu halten.
alles auf zucker

 

Alles auf Zucker! (2004)

von Dani Levy

Die Geschichte von Jakob Zuckermann, einem arbeitslosen Juden, der tief in finanziellen Problemen steckt. Als ihn die Nachricht vom Tod seiner Mutter erreicht, keimt die Hoffnung auf eine Erbschaft in ihm auf. Das Erbe darf er aber nur gemeinsam mit seinem gläubigen Bruder antreten.
maria ihm

 

Maria, ihm schmeckt’s nicht! (2009)

von Neele Vollmar

Beide Filme versuchen, den Zusammenstoß unterschiedlicher Kulturen zum Anlass für komödiantische Verwicklungen, in Zusammenhang mit den vielen Klischees, die die Deutschen von Italien und Polen haben, zu nehmen. Beide Filme präsentieren die Geschichte von eines deutschen Mannes, der im Ausland (entweder in Italien oder in Polen) heiraten möchte.
 Bend-it-like-Beckham Kick it like Beckham (2002)

von Gurinder Chadha

Jesminder ist die Tochter einer in London lebenden Familie mit indischem Hintergrund. Es wird von ihr erwartet, dass sie sich darum kümmert, die traditionelle indische Küche zu erlernen und andere Rollenerwartungen erfüllt. Doch sie möchte, gegen den Willen ihrer Eltern, Fußball spielen.

 

#InterkulturelleFilme #Medien #Film

 

Autor: Rebekka Mitz

 

Leben im Ausland – was dir bis jetzt noch niemand darüber gesagt hat

Der Originaltext unseres Artikels zum Thema „Leben im Ausland“ stammt aus dem Blog von Agnieszka, die ursprünglich aus Polen kommt und zurzeit in Mexiko lebt. Uns hat der Text so gut gefallen, dass wir ihn mit ihrer Erlaubnis für Sie ins Deutsche übersetzt haben (den Originaltext auf Polnisch finden Sie hier: http://bit.ly/1IyUzP6)
Haben auch Sie schon einmal längere Zeit im Ausland verbracht? Dann werden Sie sich bestimmt in dem Artikel wiederfinden. Oder haben Sie vielleicht noch andere, spannende Erfahrungen im Ausland gesammelt, die Sie gerne teilen würden? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!

 

Apple+earthVor einigen Jahren habe ich schon einmal ein Jahr im Ausland verbracht. Aktuell lebe ich nun seit bereits 3,5 Jahren in einem anderen Land. Auch wenn das vielleicht keine wirklich lange Zeit ist, ist es dennoch lange genug, um ein paar wichtige Dinge realisiert zu haben.
Zweifelsfrei ist es von Bedeutung, in welchem Land du lebst und wie sich dein Umfeld, bestehend aus Beziehungen, Familie und Arbeit, dort gestaltet. Auch deine eigene Persönlichkeit und der Grund dafür, dass du gerade dort bist, wo du bist, spielen eine wichtige Rolle. Doch trotzdem wage ich es, ein paar Verallgemeinerungen aufzustellen, indem ich sowohl meine eigenen Erfahrungen, als auch die meiner Bekannten so zusammenfasse, dass daraus ein paar Aspekte entstehen, die alle, die außerhalb ihres Heimatlandes leben, teilen können (aber nicht müssen). Bei meinen Ausführungen möchte ich nicht den Begriff „Emigration“ verwenden, da ich diesen mit einer Art Zwang assoziiere, das eigene Land zu verlassen – doch mich hat niemand gezwungen. Aus diesem Grund benutze ich den einfachen Ausdruck „Leben im Ausland“ und stelle euch rund um dieses Thema meine Überlegungen und Schlussfolgerungen vor, die mir erst während meines Auslandsaufenthaltes aufgefallen sind.
 
1. Du wirst viel über dein Land gelernt haben. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass dir unaufhörlich Fragen gestellt werden. Diese beziehen sich auf die Bevölkerungszahl, das Durchschnittseinkommen, Geographie, Geschichte, Musik, Währungssystem, und vieles mehr. Um in dieser Situation nicht dumm dar zu stehen, wirst du dieses Grundwissen – und noch vieles mehr – im Schlaf beherrschen.
 
2. Du wirst viele unterschiedliche Menschen kennenlernen, die dir alle die gleichen Fragen stellen, wie beispielsweise die folgenden: Woher kommst du? Was machst du hier? Wieso bist du hier her gekommen? Wo liegt denn Polen? Nach einer Weile wirst du all diese Fragen fehlerfrei, wie aus der Pistole geschossen, beantworten können. Dabei wirst du lernen, sehr geduldig zu sein.
 
3. Anfangs wirst du alles, was dich an dein Heimatland erinnert, vermissen – sogar Dinge, die du eigentlich nie wirklich gemocht hast. Ich selbst habe viele Produkte, beispielsweise „Vogelmilch“ (eine polnische Spezialität, die man als Praline mit schaumiger Füllung und Schokoladenüberzug beschreiben kann), Kuhbonbons, Kabanossi, und vieles mehr aus Polen mitgenommen, obwohl ich all das dort eigentlich nie gegessen habe! Die Tatsache, etwas nicht bekommen zu können, macht es eben umso begehrenswerter. Doch nach einiger Zeit lässt das nach.
 
4. Du wirst zum ersten Mal in deinem Leben Piroggen selbst gekocht haben. Dabei entscheidest du dich vermutlich für die russischen (mit einer Quark-Zwiebelfüllung), denn die sind am einfachsten. Außerdem wirst du zum ersten Mal Kohlrouladen, Frikadellen, Rote-Bete-Suppe und Apfelkuchen selbst machen und wirst so schnell zum Experten der polnischen Küche.
 
5. Du wirst viele Menschen aus verschiedenen Kulturen und Sprachkreisen kennen gelernt haben. Deine neuen Bekannten wohnen über die ganze Welt verteilt, und egal an welchem Flughafen auf der Welt du dich gerade befindest, es gibt überall jemanden, den du besuchen kannst.
 
6. Du wirst Menschen kennen gelernt haben, die du in Polen nie kennen gelernt hättest; du wirst mit Menschen befreundet sein, mit denen du in Polen nie befreundet gewesen wärst. Situationen, in denen du dich befindest, verändern deine Ansichten und Erwartungen zum Leben im Allgemeinen. Auch dein Empfinden dafür, wie wichtig oder unwichtig bestimmte Dinge sind, wird sich ändern.
 
7. Wenn du eine Beziehung mit einer Person aus einem anderen Land eingehst, wirst du alle Vor- und Nachteile kennen lernen, die eine Beziehung, in der du auf einer anderen Sprache kommunizierst, mit sich bringt. Natürlich wird es schwierig sein, Emotionen, Gedanken und Gefühle auszudrücken – aber du wirst auch schnell feststellen, dass es gerade deswegen auch einfach sein kann. Denn wenn man über manche Themen nicht sprechen kann, können auch keine Probleme daraus entstehen. Ein weiterer, praktischer Vorteil ist, dass du jederzeit die plausible Möglichkeit hast, zu behaupten, etwas missverstanden oder gar nicht so gemeint zu haben.
 
8. Du wirst alte Stereotypen überwunden und neue kennen gelernt haben. Es ist erstaunlich, wie schnell wir uns an Neues gewöhnen und uns Altes abgewöhnen. Du wirst die Sitten, die Bräuche, und zu einem bestimmt Ausmaß sogar die Denkweise des Landes, in dem du gerade lebst, übernehmen. Auch die Denkweise der Menschen, die du triffst, wird einen Einfluss auf dich haben.
 
9. Es gibt Dinge aus deinem Heimatland, die du immer vermissen wirst: Deine Familie, deine Freunde, das Essen, deine Lieblingszeitung, oder auch dein Lieblingsprogramm im Radio oder Fernsehen.
 
10. Du wirst zum Experten, wenn es um die Suche nach Flug-, Bus- oder Zugverbindungen geht. Deine Reisen nach Hause werden mehr als 24 Stunden dauern, du wirst nicht nur im Hotel, sondern auch in Flughäfen oder Bahnhöfen übernachten. Reisen wird für dich bald kein Problem mehr sein, da du jeden Flughafen in- und auswendig kennen wirst und Dinge wie einen verpassten Flug oder verlorenes Gepäck natürlich schon erlebt hast.
 
11. Bei jeder Reise wirst du überzeugt sein, dass dein Gepäck beim nächsten Mal weniger wiegen wird. Wenn du in dein Heimatland fährst, nimmst du nicht mehr so viele Sachen mit; so kommt zum Beispiel nur noch eines anstelle von drei Büchern in dein Handgepäck. Du wirst dir vornehmen, dir wegen deines Gepäcks keinen Stress mehr zu machen. Aber ganz schaffen wirst du das vermutlich nie.
 
12. Bei jedem Besuch in Polen wirst du zugenommen haben. Egal, ob du eine Woche oder zwei Monate da bist: Du wirst jedes Mal zunehmen.
 
13. Du wirst bemerkt haben, dass du „nach Hause fahren“ sowohl für die Hinfahrt, als auch für die Rückfahrt benutzt. Auch den Ausdruck „zurück kommen“ wirst du für beides verwenden. Der Begriff „zu Hause“ wird also sehr relativ sein.
 
14. Du wirst ständig auf etwas warten, vor allem auf die Rückkehr in dein Heimatland. Du wirst warten und vermissen, bis es endlich so weit ist – doch dann geht das Warten und Vermissen direkt weiter, nur dass du dieses Mal das andere Land vermisst. Du wirst warten, bis jemand kommt, um dich zu besuchen. Es bleibt also ein ständiges Warten und Vermissen. Doch das ist gut so, denn es ist ja auch schön, auf etwas zu warten.
 
15. Du wirst dich immer von jemandem trennen, du wirst immer irgendwo fehlen. Wenn du nach Polen fährst, verpasst du alles, was in deinem aktuellen Heimatland geschieht, und wenn du Polen wieder verlässt, wird dir all das entgehen, was du dort zurücklässt. Auch wenn das natürlich schwierig ist, ist es dennoch schön, dass es immer jemanden geben wird, der auf dich wartet. Jemanden, der zum Flughafen kommt, um dich abzuholen; jemanden, der glücklich ist, dass du „zurück“ bist.
 
16. Du wirst gelernt haben, stets mehr Distanz zu bewahren. Du wirst gelernt haben, materielle Dinge mit Distanz zu betrachten, denn du wirst nie alles mitnehmen können. Dadurch wirst du lernen, Dinge zurück zu lassen. Dir wird bewusst geworden sein, dass man sich nicht zu sehr an materielle Dinge gewöhnen sollte, für den Fall, dass man nochmal umziehen muss und keine Möglichkeit hat, diese Dinge mitzunehmen. Gewissermaßen musst du dich von der Abhängigkeit vom Materiellen befreien, was eine gute Lektion für das Leben darstellt.
 
17. Darüber hinaus wirst du auch lernen müssen, dich von der Abhängigkeit von anderen Menschen zu befreien, was viel schwieriger ist. Du umgibst dich mit Menschen verschiedener Nationalitäten, die, wie du auch, in der Welt unterwegs sind, die kommen und gehen. Du wirst lernen, dich abermals von Bekannten und Freunden zu verabschieden. Du wirst lernen, dass alles in Etappen passiert, dass es ein ständiges Kommen und Gehen ist. Es wird nicht einfach sein. Jede Person hinterlässt etwas in dir, so wie auch du etwas in anderen hinterlassen wirst. Du wirst verstanden haben, dass du an einem bestimmt Ort bist, weil es genau dort Menschen gibt, die dich brauchen. Wenn du das begriffen hast, wirst du wunderbare zwischenmenschliche Beziehungen erfahren.
 
18. Du wirst immer etwas verpassen. Du wirst nicht in Polen sein, wenn dort wichtige Ereignisse stattfinden. Du verpasst Hochzeiten, Geburtstage und andere wichtige Momente deiner Verwandten. Du wirst Angst haben, nicht rechtzeitig da zu sein, um deinen kranken Opa oder deine kranke Oma, oder sogar deine Eltern noch ein letztes Mal zu sehen (ganz zu schweigen von deinem geliebten Hund oder deiner geliebten Katze). Die Menschen, die dir wichtig sind, werden Erfolge feiern, wenn du nicht dabei bist, sie werden Niederlagen erleiden, wenn du nicht dabei bist – vor allem aber werden sie weiterleben und auch sterben, wenn du nicht dabei bist. Dies stellt den wahrscheinlich schwierigsten Part dar. Doch trotz all dem wirst du gelernt haben, dein eigenes Leben zu führen. Du wirst stark, selbstständig und geduldig sein. Du wirst gelernt haben, jeden einzelnen Moment zu nutzen. Du wirst gelernt haben, bestimmte Momente zu schätzen. Du wirst gelernt haben, mit dem, was du hast, glücklich und zufrieden zu sein. Du wirst dich in jeder Sprache und sogar ohne Worte verständigen können. Und vor allem wirst du über dich selbst hinaus wachsen.
 

Author: Agnieszka Wieczorek

 

 

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Autor: Rebekka Mitz