Posts Tagged ‘Reise’
Russland – Moskau – Magali
Von A wie Alaska nachV wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Ich habe die Gastfreundschaft geliebt”
Magali (25, Moskau, 5 Monate Auslandssemester)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der russischen Kultur”?
“Das russische Volk ist extrem gastfreundlich! Ich hatte eine russische Freundin, mit der ich mich oft getroffen habe und sie hat mir jedes Mal, wenn wir uns getroffen haben, eine Kleinigkeit mitgebracht, z.B. ein leckeres Schokoladenbonbon mit besonderem Geschmack. Sie hat mich sofort zu sich nach Hause eingeladen, auch darauf bestanden, dass ich dort schlafe, bevor ich abends den ganzen Weg wieder nach Hause fahre, weil das ja gefährlich sei (ich mich aber dennoch nie unwohl im Dunkeln gefühlt habe). Dann hat sie immer für mich gekocht und gebacken. Ihr Freund und sie haben mich auch gleich zu einer Betriebsfeier mit eingeladen, wo es nach einer super Party im Wald nahe eines Sees ein Paintballspiel umsonst gab und und und…
Meine russische Zimmergenossin hat mich und unsere andere deutsche Zimmergenossin zu sich nach Hause, über Nacht, eingeladen, damit wir ihre Stadt (liegt 2 Stunden außerhalb von Moskau) und ihre Familie kennenlernen. Man hätte auch morgens hin und abends zurückfahren können, aber die Russen sind einfach zu gastfreundlich. Auch was die Mutter alles aufgetischt hat…Wahnsinn!
Die Männer sind noch richtige Gentlemen! Sobald eine Frau in der U-Bahn steht, auch meines eher jüngeren Alters, stehen die Herren sofort auf und bieten ihren Platz an.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Da ich mir ein Zimmer 5 Monate lang mit zwei anderen Studentinnen teilen musste, habe ich mich so sehr nach meinem Einzelzimmer in Deutschland, das für Deutschland als Standard gilt, gesehnt. In Russland kann man überhaupt froh sein, wenn man einen Platz in einem Studentenwohnheim bekommt und nicht täglich von weit her in die Großstadt zum Studieren anreisen muss. Meine eine russische Zimmergenossin hat ein Jahr auf den Platz im Studentenwohnheim gewartet und musste jeden Tag bis zu 2 Stunden Anreise zur Universität in Kauf nehmen.
Ich schätze auch an Deutschland das Essen, vor allem das deutsche Brot und dass man ohne Weiteres Wasser aus dem Wasserhahn trinken kann. Da ich auch ziemlich viel trinke pro Tag, musste ich eigentlich mindestens jeden zweiten Tag zum Supermarkt, um mir 5-Liter-Wasserflaschen zu kaufen, da man in Russland das Wasser aus dem Wasserhahn nicht trinken sollte.
Ich war überrascht, dass ab 01:00 Uhr nachts bis morgens um 5:30 Uhr keine Metro mehr fährt. In Deutschland fährt nachts trotzdem noch alle 2-3 Stunden mal ein Bus oder eine Bahn.”
Was könnten sich die Deutschen von der russichen Kultur abschauen?
“Ich habe die Gastfreundlichkeit geliebt. Das ist bei den Deutschen eher verborgen. Man lädt zwar mal jemanden ein, aber das sollte dann auch auf Gegenseitigkeit beruhen. In Moskau konnte ich meine Freundin eigentlich nicht zu mir einladen, da ich nur dieses eine Zimmer im Studentenwohnheim hatte und ich auch nicht wirklich viel Geschirr zum Kochen hatte. Sie aber, hat mich ständig zu sich eingeladen und sie meinte, dass das gar kein Problem ist und sie sich riesig freut.”
Stimmen die Klischees über das russische Volk?
Die Klischees stimmen zum Teil. Man sagt, Russen sind sehr kalt und lächeln nie. Dass sie in der Metro nie lächeln, stimmt, aber warum sollte man dies auch tun, wenn man alleine unterwegs ist?! Das machen wir in Deutschland ja auch nicht. Andererseits haben sich die Klischees des Kühlseins nicht bewahrheitet. Das russische Volk ist äußerst sympathisch, hilfsbereit und gastfreundlich!
#Erfahrungsbericht #Reise #Ausland #Russland #Moskau #Interkulturell #Auslandssemester
Autorin: Magali Wrana
Alaska – Anchorage – Catherine
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönlich Auslands-Stories
“Was wahr ist, dass Amerikaner alles in XXL kaufen”
(Catherine, 21, Alaska-Anchorage, 5 Monate Praktikum)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der Kultur in Alaska”?
– “vor allem, dass die Deutschen immer so korrekt sind und eher Einzelkämpfer. Sie denken in aller erster Linie an sich bevor sie an ihre Mitmenschen denken (nicht alle aber viele.. )”
– “So spricht einen im Supermarkt einfach mal jemand an und macht dir ein Kompliment darüber was du für einen schönen Schal trägst auch haben die Leute einen einfach so gefragt wie es einem geht.”
– “Dinnerparties sind nicht so organisiert und strukturiert wie in Deutschland. So bringt einfach jeder Gast ohne Absprache irgendetwas zum essen mit und der Gastgeber hat kaum Arbeit!”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
– “Schulsystem in Deutschland ( strukturierter und auf ein Ziel hingerichtet)”
– “Brotvielfalt, wobei es für einen gewissen Preis diese auch in speziellen Läden geben würde”
Welche Eigenschaften sollte es deiner Meinung nach auch in Deutschland geben, die du in Alaska erfahren hast?
– “Offenheit
– Herzlichkeit
– Man fühlt sich gleich wohl
– Jeder hilft jedem
– Freundlichkeit
– Aufgeschlossenheit”
Haben sich die Klischees über die USA (Alaska) bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders als allgemein angenommen?
– “ich habe davor nie wirklich darüber nachgedacht aber rückblickend würde ich sagen, dass es in Amerika wirklich viele Fastfood Restaurants gibt und viele Leute übergewichtig sind. Aber wenn man sich gesund ernähren will, dann kann man das auch hier weil es alle Nahrungsmittel gibt die man in Deutschland auch kaufen kann”
– “Was wahr ist, dass Amerikaner alles in XXL kaufen, also nicht nur 500g Spagetti Packungen sondern gleich 5 kg oder nicht nur 200ml Shampoo sondern gleich 2l”
#Erfahrungsbericht #Reise #Ausland #Achorage #Alaska #USA #interkulturell
Autorin: Magali Wrana
USA – South Dakota – Donya
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“8 Dollar für meinen Führerschein gezahlt”
(Donya, 25, Brookings, 10 Monate, Austauschjahr)
Welcher kultureller Unterschied ist dir zwischen Amerika und Deutschland am meisten in Erinnerung geblieben?
“Führerscheinkosten. Ich habe ganze 8 Dollar für meinen Führerschein gezahlt.”
Schätzt du etwas besonders an Deutschland nach deinem Auslandsaufenthalt?
“Das deutsche Leitungswasser und Brot.”
Welche Eigenschaft vermisst du an den Deutschen, die die Amerikaner haben?
“Die Offenheit gegenüber fremden Menschen.”
Haben sich die Klischees über Amerika bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders als allgemein angenommen?
“Die Amerikaner sind bekannt dafür viel Fastfood zu essen und dieses Klischee hat sich absolut bewahrheitet.”
#USA #Erfahrungsbericht #SouthDakota #Fastfood #interkulturell #Ausland #Reise
Autorin: Magali Wrana
USA – Kalifornien – Stephanie
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
“Amerika als „Mittelpunkt der Welt“”
(Stephanie, 25, Kalifornien (San Francisco), 5 Monate Auslandssemester)
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis von deinem Auslandsaufenthalt, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der amerikanischen.“?
“Thanksgiving. Ich wurde von einer amerikanischen Familie eingeladen und so herzlich empfangen, als wäre es meine eigene Familie. Die Offenheit, Freundlichkeit und das Interesse an mir hat mir sehr gefallen.”
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
“Ich schätze die Verlässlichkeit, Ehrlichkeit und den Fleiß an den Deutschen.
In verschiedenen Gruppenarbeiten ist mir aufgefallen, dass die Amerikaner sehr unzuverlässig waren und nicht sehr effektiv, dadurch ist man als Deutscher immer positiv aufgefallen. Auch geringer Lernaufwand hat gereicht um in Tests besser abzuschneiden als die Amerikaner.”
Was könnten sich die Deutschen von der amerikanischen Kultur abschauen?
“Die Offenheit und das schnelle in Kontakt treten zu anderen Menschen. Es ist sehr einfach mit anderen in Kontakt zu kommen und es wird auch sehr gerne weitergeholfen. Außerdem die positive Einstellung sollten die Deutschen übernehmen. Es wird hier sehr viel mehr gemeckert, sich Stress gemacht und das schlechte gesehen. Die Amerikaner (zumindest an der West-Küste) waren sehr viel entspannter und haben es auch verstanden das Leben, trotz langer Arbeitszeiten, zu genießen.”
Haben sich die Klischees über die Amerikaner bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders als allgemein angenommen?
“Dass die Kultur oberflächlich, aber auch sehr offen und kommunikativ ist, hat sich bewahrheitet. Auch die Einstellung zu Ungesundem Essen (überall gibt es Burger-Ketten) und die Einstellung zu Amerika, als „Mittelpunkt der Welt“ (Amerikaner, die ich kennengelernt hab sind so gut wie nicht gereist bis jetzt, obwohl Europa ja soo interessant ist und man unbedingt mal hin möchte) haben sich als wahr heraus gestellt.”
#Reise #Interkulturell #SanFrancisco #USA #Kalifornien #Ausland #Erfahrungsbericht
Autorin: Magali Wrana
Australien – Gold Coast – Laura
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
„Die Australier sind sehr lockere Menschen, die viele Dinge mit Humor sehen.“
(Laura, 20, Gold Coast, 5 Monate Auslandssemester)
Welche kulturelle Eigenschaft der Australier ist dir am meisten in Erinnerung geblieben?
„Es war egal, in welches Geschäft ich gegangen bin, oder wem ich allgemein begegnet bin. Ich wurde immer mit außerordentlicher Freundlichkeit von den Australiern begrüßt und sofort über meinen Aufenthalt und die bereits gesammelten Erfahrungen ausgefragt. Man merkt, dass die Menschen dort ein sehr tiefgründiges Interesse an meinem Leben hatten und mir gerne zugehört haben. Deshalb fiel es mir leicht, mich dort wie Zuhause zu fühlen.
Was schätzt du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
„Die Pünktlichkeit und Einhaltung der Termine, das Prioritäten setzen und die Zuverlässigkeit.“
Welches Verhalten/Eigenschaft sollte es Deiner Meinung nach auch in Deutschland geben, das du bei deinem Auslandsaufenthalt erfahren hast?
„Die Australier sind sehr lockere Menschen, die viele Dinge mit Humor sehen. Was nicht heißt, dass sie ihr Leben nicht ernst nehmen. Aber es herrscht auch in ernsteren Themen überschwänglicher Optimismus und Zuversicht, sodass man sich grundsätzlich in einem positiv gestimmten Umfeld befindet. Das schätze ich sehr an dieser Kultur.”
Haben sich die Klischees über Australien bewahrheitet oder ist die Kultur doch ganz anders als allgemein angenommen?
-„Mir wurde immer gesagt, Jeder auf der Straße sagt hallo. Dem kann ich zwar nicht so ganz zustimmen, aber dennoch kann man die Australier als sehr offene, freundliche Menschen einschätzen und man fühlt sich einfach wohl, wenn man unter Ihnen ist.
-Zudem wurde mir gesagt, dass es sich um eine sehr hilfsbereite Kultur handelt.
Was sich für mich auch mehrfach bestätigt hat. Denn wenn ich mal aus Versehen in den falschen Bus gestiegen bin oder in irgendeiner Situation nicht wusste, wie ich weiter handeln soll, hat sich mir immer Jemand angeboten, der mich unterstützt hat.
-Zuletzt noch wurde mir von dem lockeren Umgang berichtet, der sich für mich auch bewahrheitet hat. So hat man als Begrüßung immer ein “G’day mate, it’s pretty hot today, isn’t it?” oder Ähnliches entnommen, was das Gespräch sofort in eine lockere Richtung gelenkt hat. Das alles hat mir sehr gefallen und ich würde jederzeit und werde auch auf jeden Fall wieder dort hinfahren!“
#Erfahrungsbericht #Australien #Reise #GoldCoast #Kultur #StudierenImAusland #Auslandssemsester #interkulturell
Autorin: Magali Wrana
Australien – Julika
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
„Die Australier nennen ihr Land ja nicht umsonst ˊlucky countryˋ“
(Julika, 23, 10 Monate Work & Travel)
„Obwohl mich die laisser-faire Haltung der Australier oft genervt hat, bin ich der Meinung, dass die Deutschen trotzdem insgesamt an ihrer Einstellung zum Leben arbeiten können. Man lebt nicht um zu arbeiten, sondern arbeitet um zu leben und das Leben auch zu genießen. Die Australier leben sehr nach dem „komme was wolle“ Prinzip, sind daher sehr offen, kontaktfreudig und hilfsbereit, und nehmen viele Dinge nicht allzu ernst, wovon sich der ein oder andere Deutsche sicher einiges abschauen kann“
Was schätzt Du nach deinem Auslandsaufenthalt an Deutschland besonders?
„Australier haben eine enorm relaxte Einstellung zum Leben, was vor allem durch deren Leichtigkeit und Spontanität sichtbar wird. Vieles wirkt dadurch einfacher und weniger „strikt“. Dennoch schätze ich die Strukturiertheit und das Pünktlich sein der Deutschen sehr, außerdem bin ich der Meinung dass die Deutschen das was sie sagen auch so meinen und sich stets an ihren Plänen bzw. Vereinbartem orientieren. Dies mag einem langweilig oder zu streng erscheinen, jedoch bietet einem das andererseits auch viel Sicherheit. Die Australier hingegen betrachten eben durch ihre Lässigkeit viele Dinge nur oberflächlich, legen sich nicht wirklich fest oder stehen nicht zu ihrem Wort.“
Was ist dein am meisten in Erinnerung gebliebenes interkulturelles Erlebnis, bei dem du gemerkt hast: „Ja, die deutsche Kultur unterscheidet sich von der australischen Kultur“?
„Da ich in Australien auch viel gearbeitet habe, um mir meine Reisen zu finanzieren, bin ich oftmals in Cafés oder Restaurants gegangen, um meinen Lebenslauf zu hinterlegen oder mich um freie Jobs zu erkundigen. Oftmals wurde mir dann gesagt: „Ja, komm‘ doch morgen um 14. Uhr vorbei, da ist der Supervisor da“. Da ich sehr pünktlich bin (typisch deutsch) war ich also immer zu der mir gesagten Zeit an richtiger Stelle, jedoch fehlte von den Chefs oft jede Spur, da man es dort mit der Pünktlichkeit eher nicht so genau nimmt. Nach vielen Geschehnissen dieser Art wurde ich mir der Zeit auch immer genervter davon, da ich es gewöhnt bin, dass man sich an Dinge oder Termine, die man vereinbart hat, auch hält oder wenigstens absagt. Darauf angesprochen bekam man oft: „ Ach, das war heute? Oh tut mir leid, wie wäre es mit morgen?“ als Antwort, dementsprechend spannend war jedes Treffen mit einem Australier.“
Hat dich etwas an der australischen Kultur gewundert, was du so nicht erwartest hättest?
„Gar nicht zu der sonstigen Einstellung der Australier passend finde ich ihre Art, die Rechnung zu bezahlen. Ganz anders als der Deutsche, bei dem es nicht selten ist zu sagen:“Das geht auf mich“, empfindet der Australier diese Floskel als sehr unhöflich. Stattdessen wird die gesamte Rechnung am Ende genau aufgeteilt bzw. durch die Anzahl der anwesenden Personen geteilt.
Höflichkeitsfloskeln sind für den Australier eher Zeitverschwendung. Auch ich wurde ab dem ersten Treffen vieler Jobs sofort mit Vornamen angesprochen, was für die einen vielleicht komisch sein mag, ich aber sehr freundlich empfand. Noch mehr verstärkt wird die Haltung der Australier, wenn sie einen mit „mate“ ansprechen, was engere Verbundenheit ausdrückt.“
#Erfahrungsbericht #Australien #Reise #Kultur #WorkAndTravel #interkulturell
Autorin: Magali Wrana
Australien – Perth – Leonie
Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories
„No worries, mate!“
(Leonie, 22, Perth, 8 Monate Au-Pair)
„Die Australier sind wesentlich offener als die Deutschen. Anfangs war ich noch ziemlich verwirrt wenn die Kassiererin an der Supermarktkasse mich auf einmal fragte wie es mir geht oder mich sogar mit „sweety“ ansprach. Ich meine wenn mich hier in Deutschland die Mitarbeiter/innen von REWE mit „Hey wie geht’s dir Süße?“ ansprechen, würde ich mich zwar geschmeichelt wegen des Flirtversuches fühlen, aber dennoch schnellstmöglich den Laden verlassen. In Australien war es völlig normal sich mit jedem kurz zu unterhalten, egal ob man sich vorher noch nie gesehen hat. Außerdem ist der Lieblingsspruch der Australier „No worries, mate!“. Das ist quasi ihre Antwort auf alles!! Du bist mit deinem Auto liegengeblieben? „No worries, mate!“ Du hast dir deinen Fuß gebrochen? „No worries, mate!“ Du warst mit deiner Hostfamily campen und triffst eine handgroße Huntsmanspider unter der Dusche? “No worries, mate! Let’s call it Bob!” Jaaa Australier sind definitiv entspannter als wir Deutschen.“
Was könnten sich die Deutschen von den Australiern abschauen?
„Ich finde wir sollten auch etwas entspannter werden. Manchmal hat mich die no-worries-mate-Philosophie zwar verrückt gemacht, aber im Großen und Ganzen haben die Australier Recht. Keine Sorge Kumpel, das wird schon! Außerdem gefällt mir ihre offene Art viel besser. Warum sollte man denn nicht den Postboten einfach mal fragen wie es ihm geht? Schließlich ist es schön etwas mehr über seine Mitmenschen zu erfahren. Nur so habe ich zum Beispiel herausgefunden, dass unser Briefträger frisch Papa geworden ist.“
Und die Australier von den Deutschen?
„Die deutsche PÜNKTLICHKEIT und Zuverlässigkeit. Nichts ist nervenaufreibender als vor dem ersten Fallschirmsprung deines Lebens eine dreiviertel Stunde auf den Piloten des Flugzeuges warten zu müssen und als Entschuldigung ein trockenes „No worries, mate!“ zu bekommen.“
Haben sich die Klischees über Australien bewahrheitet?
„Eigentlich halte ich nicht viel von Klischees, allerdings muss ich sagen, dass die Meisten tatsächlich zutreffen.”
-„Australier sind sehr nationalbewusst“ Ohhhh yeees!! Die Aussies sind tatsächlich mehr als stolz auf ihr Land. Am Meisten zeigt sich das durch den Australiaday am 26. Januar. Alle rennen in den Farben ihrer Nationalflagge rum und abends gibt es dann ein riiiesen Feuerwerk.“
-„Australier sind entspannter“. Jap bereits von mir bewiesen.”
-„Australier haben keine Angst vor giftigen Schlangen, Haien und Spinnen“. Richtig. Ich weiß nicht wie oft ich ausgelacht wurde weil ich ausgerastet bin bei einer Spinne. Ich musste mir Sprüche anhören wie „aaaach die Spinne da? Das ist noch ein Baby.“, „Leonie wenn du heute an den Pool gehst, da war gestern eine Schlange im Garten, bleib einfach ruhig dann haut sie ab“, „Nein, nein die Spinne ist für Erwachsene nicht tödlich, nur für Kinder“, „Wenn du im Meer baden gehst, sieh einfach zu dass eine andere Person immer weiter draußen ist als du“, „Die Spinne? Nein die ist nicht giftig die springt nur“. Als Tourist darf man keine Angst zeigen, sonst wird man damit aufgezogen. Für immer.”
#Reisebericht #Australien #Reise #AuPair #interkulturell #Erfahrungsbericht
Autorin: Magali Wrana
Interview – Outtakes: Bettina Gautel (Texas)
Nächste Woche startet unsere Reihe “Von A wie Alaska nach V wie Vietnam – ganz persönliche Auslands-Stories”, bei der Menschen von ihren mehrmonatigen Auslandsaufenthalten rund um den Globus Spannendes und auch Unerwartetes berichten.
Ein Interview mit Bettina Gautel über ihre Erlebnisse in Texas, USA, gibt es nächste Woche zu sehen. Hier schonmal ein kleiner Vorgeschmack:
#Reise #Ausland #Auslandserfahrung #Texas #USA
Autorin: Magali Wrana
culturExperience präsentiert: Papua-Neuguinea
Im Alter von 5 Jahren ist Rebekka Mitz mit ihren Eltern, die als Entwicklungshelfer tätig sind, nach Papua-Neuguinea gezogen. Fast 5 Jahre hat sie dort gelebt. Wie sieht der Alltag in Papua-Neuguinea aus? Wie war es, nach einer so langen Zeit wieder nach Deutschland zurückzukehren? Inwiefern hat der Auslandsaufenthalt ihr Leben nachhaltig geprägt?
#Reise #Kultur #InterkulturelleKompetenz #Ausland
Leben im Ausland – was dir bis jetzt noch niemand darüber gesagt hat
Der Originaltext unseres Artikels zum Thema „Leben im Ausland“ stammt aus dem Blog von Agnieszka, die ursprünglich aus Polen kommt und zurzeit in Mexiko lebt. Uns hat der Text so gut gefallen, dass wir ihn mit ihrer Erlaubnis für Sie ins Deutsche übersetzt haben (den Originaltext auf Polnisch finden Sie hier: http://bit.ly/1IyUzP6)
Haben auch Sie schon einmal längere Zeit im Ausland verbracht? Dann werden Sie sich bestimmt in dem Artikel wiederfinden. Oder haben Sie vielleicht noch andere, spannende Erfahrungen im Ausland gesammelt, die Sie gerne teilen würden? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!
Vor einigen Jahren habe ich schon einmal ein Jahr im Ausland verbracht. Aktuell lebe ich nun seit bereits 3,5 Jahren in einem anderen Land. Auch wenn das vielleicht keine wirklich lange Zeit ist, ist es dennoch lange genug, um ein paar wichtige Dinge realisiert zu haben.
Zweifelsfrei ist es von Bedeutung, in welchem Land du lebst und wie sich dein Umfeld, bestehend aus Beziehungen, Familie und Arbeit, dort gestaltet. Auch deine eigene Persönlichkeit und der Grund dafür, dass du gerade dort bist, wo du bist, spielen eine wichtige Rolle. Doch trotzdem wage ich es, ein paar Verallgemeinerungen aufzustellen, indem ich sowohl meine eigenen Erfahrungen, als auch die meiner Bekannten so zusammenfasse, dass daraus ein paar Aspekte entstehen, die alle, die außerhalb ihres Heimatlandes leben, teilen können (aber nicht müssen). Bei meinen Ausführungen möchte ich nicht den Begriff „Emigration“ verwenden, da ich diesen mit einer Art Zwang assoziiere, das eigene Land zu verlassen – doch mich hat niemand gezwungen. Aus diesem Grund benutze ich den einfachen Ausdruck „Leben im Ausland“ und stelle euch rund um dieses Thema meine Überlegungen und Schlussfolgerungen vor, die mir erst während meines Auslandsaufenthaltes aufgefallen sind.
1. Du wirst viel über dein Land gelernt haben. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass dir unaufhörlich Fragen gestellt werden. Diese beziehen sich auf die Bevölkerungszahl, das Durchschnittseinkommen, Geographie, Geschichte, Musik, Währungssystem, und vieles mehr. Um in dieser Situation nicht dumm dar zu stehen, wirst du dieses Grundwissen – und noch vieles mehr – im Schlaf beherrschen.
2. Du wirst viele unterschiedliche Menschen kennenlernen, die dir alle die gleichen Fragen stellen, wie beispielsweise die folgenden: Woher kommst du? Was machst du hier? Wieso bist du hier her gekommen? Wo liegt denn Polen? Nach einer Weile wirst du all diese Fragen fehlerfrei, wie aus der Pistole geschossen, beantworten können. Dabei wirst du lernen, sehr geduldig zu sein.
3. Anfangs wirst du alles, was dich an dein Heimatland erinnert, vermissen – sogar Dinge, die du eigentlich nie wirklich gemocht hast. Ich selbst habe viele Produkte, beispielsweise „Vogelmilch“ (eine polnische Spezialität, die man als Praline mit schaumiger Füllung und Schokoladenüberzug beschreiben kann), Kuhbonbons, Kabanossi, und vieles mehr aus Polen mitgenommen, obwohl ich all das dort eigentlich nie gegessen habe! Die Tatsache, etwas nicht bekommen zu können, macht es eben umso begehrenswerter. Doch nach einiger Zeit lässt das nach.
4. Du wirst zum ersten Mal in deinem Leben Piroggen selbst gekocht haben. Dabei entscheidest du dich vermutlich für die russischen (mit einer Quark-Zwiebelfüllung), denn die sind am einfachsten. Außerdem wirst du zum ersten Mal Kohlrouladen, Frikadellen, Rote-Bete-Suppe und Apfelkuchen selbst machen und wirst so schnell zum Experten der polnischen Küche.
5. Du wirst viele Menschen aus verschiedenen Kulturen und Sprachkreisen kennen gelernt haben. Deine neuen Bekannten wohnen über die ganze Welt verteilt, und egal an welchem Flughafen auf der Welt du dich gerade befindest, es gibt überall jemanden, den du besuchen kannst.
6. Du wirst Menschen kennen gelernt haben, die du in Polen nie kennen gelernt hättest; du wirst mit Menschen befreundet sein, mit denen du in Polen nie befreundet gewesen wärst. Situationen, in denen du dich befindest, verändern deine Ansichten und Erwartungen zum Leben im Allgemeinen. Auch dein Empfinden dafür, wie wichtig oder unwichtig bestimmte Dinge sind, wird sich ändern.
7. Wenn du eine Beziehung mit einer Person aus einem anderen Land eingehst, wirst du alle Vor- und Nachteile kennen lernen, die eine Beziehung, in der du auf einer anderen Sprache kommunizierst, mit sich bringt. Natürlich wird es schwierig sein, Emotionen, Gedanken und Gefühle auszudrücken – aber du wirst auch schnell feststellen, dass es gerade deswegen auch einfach sein kann. Denn wenn man über manche Themen nicht sprechen kann, können auch keine Probleme daraus entstehen. Ein weiterer, praktischer Vorteil ist, dass du jederzeit die plausible Möglichkeit hast, zu behaupten, etwas missverstanden oder gar nicht so gemeint zu haben.
8. Du wirst alte Stereotypen überwunden und neue kennen gelernt haben. Es ist erstaunlich, wie schnell wir uns an Neues gewöhnen und uns Altes abgewöhnen. Du wirst die Sitten, die Bräuche, und zu einem bestimmt Ausmaß sogar die Denkweise des Landes, in dem du gerade lebst, übernehmen. Auch die Denkweise der Menschen, die du triffst, wird einen Einfluss auf dich haben.
9. Es gibt Dinge aus deinem Heimatland, die du immer vermissen wirst: Deine Familie, deine Freunde, das Essen, deine Lieblingszeitung, oder auch dein Lieblingsprogramm im Radio oder Fernsehen.
10. Du wirst zum Experten, wenn es um die Suche nach Flug-, Bus- oder Zugverbindungen geht. Deine Reisen nach Hause werden mehr als 24 Stunden dauern, du wirst nicht nur im Hotel, sondern auch in Flughäfen oder Bahnhöfen übernachten. Reisen wird für dich bald kein Problem mehr sein, da du jeden Flughafen in- und auswendig kennen wirst und Dinge wie einen verpassten Flug oder verlorenes Gepäck natürlich schon erlebt hast.
11. Bei jeder Reise wirst du überzeugt sein, dass dein Gepäck beim nächsten Mal weniger wiegen wird. Wenn du in dein Heimatland fährst, nimmst du nicht mehr so viele Sachen mit; so kommt zum Beispiel nur noch eines anstelle von drei Büchern in dein Handgepäck. Du wirst dir vornehmen, dir wegen deines Gepäcks keinen Stress mehr zu machen. Aber ganz schaffen wirst du das vermutlich nie.
12. Bei jedem Besuch in Polen wirst du zugenommen haben. Egal, ob du eine Woche oder zwei Monate da bist: Du wirst jedes Mal zunehmen.
13. Du wirst bemerkt haben, dass du „nach Hause fahren“ sowohl für die Hinfahrt, als auch für die Rückfahrt benutzt. Auch den Ausdruck „zurück kommen“ wirst du für beides verwenden. Der Begriff „zu Hause“ wird also sehr relativ sein.
14. Du wirst ständig auf etwas warten, vor allem auf die Rückkehr in dein Heimatland. Du wirst warten und vermissen, bis es endlich so weit ist – doch dann geht das Warten und Vermissen direkt weiter, nur dass du dieses Mal das andere Land vermisst. Du wirst warten, bis jemand kommt, um dich zu besuchen. Es bleibt also ein ständiges Warten und Vermissen. Doch das ist gut so, denn es ist ja auch schön, auf etwas zu warten.
15. Du wirst dich immer von jemandem trennen, du wirst immer irgendwo fehlen. Wenn du nach Polen fährst, verpasst du alles, was in deinem aktuellen Heimatland geschieht, und wenn du Polen wieder verlässt, wird dir all das entgehen, was du dort zurücklässt. Auch wenn das natürlich schwierig ist, ist es dennoch schön, dass es immer jemanden geben wird, der auf dich wartet. Jemanden, der zum Flughafen kommt, um dich abzuholen; jemanden, der glücklich ist, dass du „zurück“ bist.
16. Du wirst gelernt haben, stets mehr Distanz zu bewahren. Du wirst gelernt haben, materielle Dinge mit Distanz zu betrachten, denn du wirst nie alles mitnehmen können. Dadurch wirst du lernen, Dinge zurück zu lassen. Dir wird bewusst geworden sein, dass man sich nicht zu sehr an materielle Dinge gewöhnen sollte, für den Fall, dass man nochmal umziehen muss und keine Möglichkeit hat, diese Dinge mitzunehmen. Gewissermaßen musst du dich von der Abhängigkeit vom Materiellen befreien, was eine gute Lektion für das Leben darstellt.
17. Darüber hinaus wirst du auch lernen müssen, dich von der Abhängigkeit von anderen Menschen zu befreien, was viel schwieriger ist. Du umgibst dich mit Menschen verschiedener Nationalitäten, die, wie du auch, in der Welt unterwegs sind, die kommen und gehen. Du wirst lernen, dich abermals von Bekannten und Freunden zu verabschieden. Du wirst lernen, dass alles in Etappen passiert, dass es ein ständiges Kommen und Gehen ist. Es wird nicht einfach sein. Jede Person hinterlässt etwas in dir, so wie auch du etwas in anderen hinterlassen wirst. Du wirst verstanden haben, dass du an einem bestimmt Ort bist, weil es genau dort Menschen gibt, die dich brauchen. Wenn du das begriffen hast, wirst du wunderbare zwischenmenschliche Beziehungen erfahren.
18. Du wirst immer etwas verpassen. Du wirst nicht in Polen sein, wenn dort wichtige Ereignisse stattfinden. Du verpasst Hochzeiten, Geburtstage und andere wichtige Momente deiner Verwandten. Du wirst Angst haben, nicht rechtzeitig da zu sein, um deinen kranken Opa oder deine kranke Oma, oder sogar deine Eltern noch ein letztes Mal zu sehen (ganz zu schweigen von deinem geliebten Hund oder deiner geliebten Katze). Die Menschen, die dir wichtig sind, werden Erfolge feiern, wenn du nicht dabei bist, sie werden Niederlagen erleiden, wenn du nicht dabei bist – vor allem aber werden sie weiterleben und auch sterben, wenn du nicht dabei bist. Dies stellt den wahrscheinlich schwierigsten Part dar. Doch trotz all dem wirst du gelernt haben, dein eigenes Leben zu führen. Du wirst stark, selbstständig und geduldig sein. Du wirst gelernt haben, jeden einzelnen Moment zu nutzen. Du wirst gelernt haben, bestimmte Momente zu schätzen. Du wirst gelernt haben, mit dem, was du hast, glücklich und zufrieden zu sein. Du wirst dich in jeder Sprache und sogar ohne Worte verständigen können. Und vor allem wirst du über dich selbst hinaus wachsen.
Author: Agnieszka Wieczorek
#Reise #InterkulturelleErfahrung #Ausland #InterkulturelleKompetenz
Autor: Rebekka Mitz